Pressemitteilung 060/2000


Anzahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften wieder gestiegen

Im April 1999 lebten nach Ergebnissen des Mikrozensus1) in Thüringen 66 000 Paare in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 3 000 Paare bzw. 4,8 Prozent mehr als im April 1998. Damit lebte im April 1999 jeder 14. Thüringer ohne Trauschein zusammen. Nach einer leichten Stagnation in den Jahren 1997 und 1998 stieg die Anzahl dieser Lebensgemeinschaften 1999 wieder an.

Von 1994 bis 1999 erhöhte sich die Anzahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Kindern um 3 000 bzw. 10,7 Prozent, die Anzahl der Gemeinschaften ohne Kinder um 12 000 bzw. 52,2 Prozent. Gegenüber April 1998 stieg die Anzahl der Lebensgemeinschaften ohne Kinder um 2000 und die der mit Kindern um 1 000.
Während 1994 in 54,9 Prozent der nichtehelichen Lebensgemeinschaften Kinder lebten, betrug dieser Anteil im April 1999 nur noch 47 Prozent.

Hinsichtlich des Familienstandes, der in nichtehelichen Lebensgemeinschaften zusammen-wohnenden Personen, gab es 1999 nur leichte Verschiebungen. Der Anteil lediger Männer und Frauen stieg jeweils um 2 Prozent auf 64 bzw. 62 Prozent. Der Anteil verheirateter, aber getrenntlebender Frauen erhöhte sich ebenfalls. Demgegenüber ging die Anzahl verwitweter Personen und geschiedener Frauen leicht zurück.

Besonders bei jungen Menschen ist die nichteheliche Lebensgemeinschaft als alternative Lebensform sehr beliebt. Im April 1999 lebten von den 277 000 Thüringern im Alter von 20 bis 30 Jahren 17 Prozent in nichtehelichen Lebensgemeinschaften (das entsprach dem Niveau von 1998).
Der Anteil der Verheirateten in dieser Altersgruppe ging von 21 auf 17 Prozent zurück. Fast 16 Prozent lebten allein, weitere 8 Prozent als Alleinerziehende. 42 Prozent bevorzugten in der Hauptsache „Hotel Mama".

Dagegen ist bei den 30 bis 40-Jährigen eine deutlich abweichende Struktur des Zusammenlebens festzustellen. Im April 1999 waren 2 von 3 Personen verheiratet, nur noch 11 Prozent lebten in nichtehelichen Lebensgemeinschaften, 10 Prozent in einem Einpersonenhaushalt sowie weitere 11 Prozent als Alleinerziehende. Dies entspricht stärker traditionellen Lebensformen.

Jahr Nichteheliche Lebensgemeinschaften in 1000
insgesamt ohne Kinder mit Kindern
1994 51 23 28
1995 56 27 29
1996 59 29 30
1997 63 31 32
1998 63 33 30
1999 66 35 31

1) Der Mikrozensus ist eine jährliche repräsentative Haushaltsstichprobe, an der in Thüringen rund 11 000 Haushalte beteiligt sind.

Erfurt, 17. März 2000


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