Pressemitteilung 189/2002


Einwohnerzahl Thüringens im Jahr 2001 weiterhin rückläufig

Nach vorläufigen Ergebnissen des Thüringer Landesamtes für Statistik ist die Bevölkerungszahl auch im Jahr 2001 weiter gesunken. Am 31. Dezember 2001 hatte Thüringen 2 411 387 Einwohner (1 182 177 männlich, 1 229 210 weiblich). Das waren ca. 19,9 Tausend Personen weniger als am 31.12.2000.
Der Rückgang fiel um mehr als 11 Prozent höher aus als der von 1999 zu 2000.

Im Jahr 2001 gab es ca. 17,4 Tausend Geburten und 25,5 Tausend Sterbefälle.

Der weitere Bevölkerungsrückgang erfolgte, obwohl der Überschuss der Sterbefälle (ca. - 8 100 Personen) im Jahr 2001 geringer ausfiel als im Jahr zuvor. Dieses Ergebnis ist auf über 0,2 Tausend weniger Lebendgeborene und fast 0,6 Tausend weniger Sterbefälle zurückzuführen.

Ein weiterer Grund für den Bevölkerungsrückgang ist im anhaltenden Wanderungsverlust über die Landesgrenzen zu suchen.
Wie das Thüringer Landesamt für Statistik dazu mitteilt, verlor Thüringen im Jahr 2001 aus den Wanderungen über die Landesgrenzen per Saldo 11,7 Tausend Einwohner, darunter 6,9 Tausend Frauen und Mädchen. Das waren ca. 1 700 Personen bzw. 17,5 Prozent mehr als im Jahr 2000 und somit ein weiteres Jahr mit steigendem Abwanderungstrend.
Dabei nahm die Zahl der Zuzüge im Jahr 2001 im Vergleich zum Jahr 2000 um 1 300
(+3,9 Prozent) und die der Fortzüge um 3 100 (+7,0 Prozent) zu.

Der Wanderungsverlust Thüringens ergab sich aus einem Negativsaldo gegenüber den anderen Bundesländern von etwa 14 800 Einwohnern und einem Zuzugsüberschuss von 3 100 Personen aus dem Ausland.
Damit erhöhte sich einerseits das Migrationsdefizit gegenüber den anderen Bundesländern im Vergleich zum Jahr 2000 um 3 200 (+28 Prozent), andererseits auch der Zugewinn aus dem Ausland um 1 500 (+91 Prozent).
Die meisten Einwohner von Thüringen "bekam" Bayern (5 800). Es folgten Baden-Württemberg (4 200), Hessen (2 600) und Nordrhein-Westfalen (2 200).
Einen nennenswerten Wanderungsgewinn für Thüringen gab es nur gegenüber Sachsen-Anhalt (500), den es jedoch durch den etwa gleich großen Fortzugsüberschuss gegenüber Sachsen wieder einbüßte.

Unter den kreisfreien Städten konnten Weimar (+1,8 Prozent) und Jena (+1,3 Prozent) ihre Einwohnerzahlen seit Ende 2000 erhöhen. Die Bevölkerung von Gera und Suhl nahm dagegen im gleichen Zeitraum um 2,6 Prozent ab. Unter den Landkreisen betrug der durchschnittliche jährliche Bevölkerungsrückgang über 0,9 Prozent. Mehr als 1 Prozent Verlust gab es im Altenburger Land (- 1,6 Prozent), Kyffhäuserkreis und Saalfeld-Rudolstadt (- 1,4 Prozent) sowie in den Landkreisen Sömmerda und Greiz (- 1,1 Prozent) und im Saale-Orla-Kreis ( - 1,0 Prozent).

Bevölkerungsbestand Thüringens am Jahresende 2001
(Fortscheibung: Ausgangsbasis 3.10.1990)
- vorläufiges Ergebnis -
Kreis
------------------
Land
Bevölkerungsbestand Entwicklung
z. 31.12.00
Wanderungs-
gewinn/ -verlust
Geburtenrate
Stichtag 31. Dezember 2001
insgesamt männlich weiblich um % je 1000 EW je 1000 EW
Kreisfreie Städte
Stadt Erfurt 200 126 96 689 103 437 -0,2 -0,9 8,5
Stadt Gera 109 926 53 003 56 923 -2,6 -21,7 6,2
Stadt Jena 101 157 49 846 51 311 1,3 12,6 8,3
Stadt Suhl 46 765 22 985 23 780 -2,6 -23,0 6,2
Stadt Weimar 63 522 30 648 32 874 1,8 18,5 8,8
Stadt Eisenach 44 242 21 377 22 865 -0,5 1,8 7,0
Landkreise
Eichsfeld 113 427 56 402 57 025 -0,6 -5,2 8,0
Nordhausen 97 685 47 964 49 721 -0,9 -5,7 6,9
Wartburgkreis 143 646 71 486 72 160 -0,7 -4,1 7,1
Unstrut-Hainich-Kreis 118 446 58 738 59 708 -0,9 -5,7 7,8
Kyffhäuserkreis 92 983 45 751 47 232 -1,4 -10,0 6,7
Schmalkalden-Meiningen 142 488 70 101 72 387 -0,8 -4,1 6,1
Gotha 147 418 72 241 75 177 -0,7 -4,1 7,8
Sömmerda 80 323 39 670 40 653 -1,1 -7,6 7,0
Hildburghausen 73 246 36 128 37 118 -0,8 -3,2 6,2
Ilm-Kreis 121 040 59 517 61 523 -0,6 -2,9 7,1
Weimarer Land 90 905 44 816 46 089 -0,6 -3,7 7,3
Sonneberg 67 175 32 529 34 646 -1,0 -4,3 6,8
Saalfeld-Rudolstadt 131 015 64 074 66 941 -1,4 -9,5 6,6
Saale-Holzland-Kreis 93 404 46 284 47 120 -0,6 -3,2 7,4
Saale-Orla-Kreis 97 568 47 583 49 985 -1,0 -6,4 7,1
Greiz 122 459 59 703 62 756 -1,1 -6,0 6,3
Altenburger Land 112 421 54 642 57 779 -1,6 -10,7 6,5
 
Thüringen 2 411 387 1 182 177 1 229 210 -0,8 -4,8 7,2
davon            
   kreisfreie Städte 565 738 274 548 291 190 -0,4 -2,1 7,7
   Landkreise 1 845 649 907 629 938 020 -0,9 -5,7 7,0


Hinweis:
Die endgültigen Bevölkerungszahlen mit Stand vom 31.12.2001 werden im August veröffentlicht.

Erfurt, den 24. Juli 2002


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