Pressemitteilung 133/2003


Witterungsverhältnisse entscheidend für Anbaustruktur im Jahr 2003

Die Meldungen der freiwilligen Ernteberichterstatter gestatten erste Prognosen zum Anbau von Ackerfeldfrüchten. Danach wurden für die Ernte 2003 auf 372 800 Hektar (ha) Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) angebaut. Die Anbaufläche liegt damit leicht unter dem Niveau des Vorjahres (- 2 Prozent). Ein verregneter Herbst, Nacht- und Kahlfröste und im Frühjahr zu wenig Regen sowie Wechselfröste führten jedoch zu einer Anbauverschiebung zwischen Winter- und Sommergetreide.

Die Anbaufläche von Wintergetreide sank nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 280 600 Hektar.
Dabei liegt die Anbaufläche für Winterweizen mit 199 100 Hektar um 8 Prozent unter der des Vorjahres (- 16 400 ha).
Die Anbaufläche von Wintergerste ging um ein Fünftel auf 52 700 Hektar zurück, Roggen wurde auf 9 000 Hektar eingesät (- 34 Prozent) und der Anbau von Triticale (eine resistente Kreuzung zwischen Weizen und Roggen) verringerte sich um 15 Prozent auf 17 500 Hektar.

Von den Witterungsunbilden war besonders Wintergerste betroffen. 11 600 Hektar waren so stark geschädigt, dass diese umgebrochen werden mussten. Das waren 18 Prozent der im Herbst 2002 bestellten Flächen.
Bei Winterweizen, dessen Aussaatflächen für die Ernte im Jahr 2003 durch zu nassen Boden bereits um 4 Prozent unter der Fläche von 2002 lag, führten Auswinterungsschäden (3,5 Prozent) zu Flächenumbrüchen auf 7 300 Hektar.
Auch bei Triticale waren über 3 Prozent der Flächen von Auswinterung betroffen.
Der Anbau von Roggen nahm um 4 700 Hektar ab. Hier liegt neben Winterschäden die Ursache im Wegfall der Interventionsaufkäufe innerhalb der EU.
Auf den umgeackerten Flächen wurden zusätzlich zum Anbauplan Sommergerste, Sommerweizen und Hafer gedrillt. Sommergerste steht damit zur Ernte 2003 auf 70 200 Hektar (+ 32 Prozent). Der Anbau von Sommerweizen einschließlich Durum (Hartweizen) auf 12 100 Hektar ist in diesem Jahr um knapp das 5fache höher als im Jahr 2002 und Hafer steht auf 8 600 Hektar (+ 24 Prozent). Insgesamt steht in diesem Jahr Sommergetreide auf einer Fläche von 92 200 Hektar (+ 46 Prozent gegenüber 2002).

Winterraps steht auf 102 100 Hektar (einschließlich der vertraglich gebundenen Flächen mit nachwachsenden Rohstoffen). Das sind 10 100 Hektar bzw. 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Flächenrückgang ist ausschließlich auf Flächenumbrüche in Folge Auswinterungsschäden zurück zu führen. Auf den umgebrochenen Flächen wurde u.a. Sommerraps und Rübsen sowie Ölleinen ausgebracht. Sommerraps und Rübsen wachsen auf 7 700 Hektar (Vorjahr: 900 ha) und Ölleinen steht auf 2 000 Hektar (Vorjahr: 700 ha).

Der Zuckerrübenanbau geht mit einer Anbaufläche von 10 500 Hektar, nach einer leichten Anbauausdehnung im Vorjahr, wieder zurück (- 700 ha bzw. - 6 Prozent).

Mit 2 700 Hektar bleibt der Kartoffelanbau auf niedrigem Niveau stabil.

Außerdem stehen in diesem Jahr 19 800 Hektar Hülsenfrüchte, darunter 16 700 Hektar Futtererbsen und 3 100 Hektar Ackerbohnen in der Anbauplanung der Landwirte. Der Anbau von Hülsenfrüchten entspricht damit den Vorjahresflächen.

Die Angaben tragen vorläufigen Charakter. Aussagen über den tatsächlichen Anbau liefert die Bodennutzungshaupterhebung 2003, deren ersten Ergebnisse im Juli 2003 vorliegen.

Erfurt, 13. Mai 2003


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