Pressemitteilung 188/2003


Wieder mehr Verurteilte im Jahr 2002

Nach ersten Ergebnissen der Strafverfolgungsstatistik 2002 wurden an den Gerichten des Freistaates 33 357 Personen abgeurteilt, darunter 25 241 rechtskräftig verurteilt. In 1 066 Fällen entschieden die Gerichte auf Freispruch, 7 032 mal wurde das Verfahren eingestellt und von einer Strafe abgesehen. In 18 Fällen wurde eine Maßregel ausgesprochen. Gegenüber dem Jahr 2001 erhöhte sich nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik die Anzahl der Abgeurteilten um 200 Personen, wobei die der Verurteilten um 308 und die der Maßregeln um 4 stieg. Die Zahl der Freisprüche sank um 73 und die der Einstellungen um 39.

Von den Verurteilten waren 45,1 Prozent bereits vorbestraft (2001: 47,2 Prozent), 21 194 Personen hatten gegen das Strafgesetzbuch und 4 047 gegen andere Gesetze verstoßen.

An der Spitze der Verurteiltenzahlen standen mit 27,3 Prozent die Straftaten im Straßenverkehr (2001: 28,9 Prozent). Bei 3 946 Personen bzw. 57 Prozent dieser Verurteilten, war Alkohol oder ein anderes berauschendes Mittel beteiligt. Bei den übrigen Straftaten waren Diebstahl und Unterschlagung mit einem Anteil von 22,5 Prozent (2001: 20,9 Prozent) sowie andere Vermögens- und Eigentumsdelikte und Urkundendelikte mit einem Anteil von 18,5 Prozent die häufigste Ursache für eine Verurteilung.
Eine Zunahme der Anzahl der Verurteilten gegenüber dem Jahr 2001 gab es vor allem bei Diebstahl und Unterschlagungen um 471, den anderen Vermögens- und Eigentumsdelikten (vor allem wegen Erschleichen von Leistungen und Betrug) um 330 und den Betäubungsmitteldelikten um 111.

Unter den Verurteilten waren im vergangenen Jahr 1 878 Jugendliche im Alter von 14 bis unter 18 Jahren (2001: 1952) und 3 810 Heranwachsende im Alter von 18 bis unter 21 Jahren (2001: 3858). Damit waren 22,5 Prozent der verurteilten Straffälligen noch keine 21 Jahre alt (2001: 23,3 Prozent).

Bei der verurteilten Straffälligkeit dominieren mit einem Anteil von 85,3 Prozent nach wie vor die Männer und männlichen Jugendlichen, wobei die Anzahl der männlichen Verurteilten gegenüber dem Jahr 2001 mit einem Zuwachs um 55 Personen geringer angestiegen ist als die der weiblichen Verurteilten, die um 253 Personen zunahm. Der Anteil der weiblichen Verurteilten ist bei Betrug und Untreue (27,4 Prozent) sowie Diebstahl (24,1 Prozent) und Unterschlagung (23,6 Prozent) am höchsten.

Unter den Verurteilten waren im vergangenen Jahr 2 089 Ausländer und Staatenlose. Das waren 168 mehr als im Jahr 2001, was einem Anteil von 8,3 Prozent entsprach. Ein Vergleich mit dem Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung wäre irreführend, da auch straffällig gewordene ausländische Touristen und illegal in Deutschland lebende Personen bei einer Verurteilung in der Statistik enthalten sind. Die verurteilten Ausländer standen vor allem wegen Diebstahl und Unterschlagung (37 Prozent) und wegen Verstößen gegen das Asylverfahrensgesetz bzw. das Ausländergesetz (22 Prozent) vor Gericht.

Verurteilte nach ausgewählten Hauptdeliktgruppen und Geschlecht

In Thüringen 2000 bis 2002 Verurteilte nach Altergruppen und Geschlecht

Erfurt, 09. Juli 2003


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