Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 12. August 2003 - Nr. 228

Mehr als die Hälfte aller im Thüringer Einzelhandel beschäftigten Personen arbeitete im 1. Halbjahr 2003 in Teilzeit

Die Thüringer Einzelhändler setzten nach vorläufigen Ergebnissen des Thüringer Landesamtes für Statistik im 1. Halbjahr 2003 nominal, d.h. in jeweiligen Preisen 1,2 Prozent weniger Waren um als im 1. Halbjahr 2002. Real, also preisbereinigt, betrug der Umsatzrückgang 1,0 Prozent.

Die Einzelhandelsumsätze in Deutschland lagen im 1. Halbjahr 2003 nominal um 0,1 Prozent über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Preisbereinigt waren es 0,2 Prozent.

Alle Branchen des Thüringer Einzelhandels mussten Umsatzrückgänge hinnehmen.
Vergleichsweise gering fielen die Einbußen mit einem Minus von nominal 0,7 Prozent und real 0,1 Prozent beim „Facheinzelhandel mit medizinischen, orthopädischen und kosmetischen Artikeln sowie Apotheken“ aus.
Ähnlich fielen die Umsatzrückgänge im „Einzelhandel mit Waren verschiedener Art“ (darunter zählen Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte) aus. Hier wurde im 1. Halbjahr 2003 nominal 0,7 Prozent und real 0,4 Prozent weniger Umsatz erzielt als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Im „sonstigen Facheinzelhandel“ (hierzu zählt der Einzelhandel mit Textilien, Schuhen, Möbeln usw.) wurde das Ergebnis vom 1. Halbjahr 2002 um nominal 1,4 und real 0,8 Prozent unterschritten.
Deutlich dagegen die Umsatzverluste im „Facheinzelhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren“ sowie im „nicht in Verkaufsräumen tätigen Einzelhandel“ (darunter zählt u.a. der Versandhandel, der Einzelhandel an Verkaufsständen und auf Märkten sowie der Einzelhandel vom Lager). Mit einem Minus von nominal 5,5 bzw. 4,4 Prozent und real von 7,2 bzw. 8,8 Prozent waren die Einbußen in diesen beiden Branchen am höchsten.

Der Thüringer Einzelhandel beschäftigte im 1. Halbjahr 2003 durchschnittlich 5,0 Prozent weniger Arbeitskräfte als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Durchschnitt des 1. Halbjahres 2003 ging damit im Thüringer Einzelhandel jeder zwanzigste Arbeitsplatz verloren.
Vom Arbeitsplatzabbau waren besonders die Vollzeitbeschäftigten betroffen (- 7,1 Prozent). Die Anzahl der Beschäftigten auf Teilzeitbasis ging im gleichen Zeitraum um 2,9 Prozent zurück. Dadurch verschob sich die Beschäftigtenstruktur weiter zu Gunsten der Teilzeitbeschäftigten. Mehr als die Hälfte (53,1 Prozent) aller im Thüringer Einzelhandel beschäftigten Personen ging im 1. Halbjahr 2003 einer Teilzeitbeschäftigung nach. Im Jahre 1995 betrug ihr Anteil noch 43,2 Prozent.

Entwicklung des Umsatzes und der Beschäftigtenzahlen im Thüringer Einzelhandel
Wirtschaftsgruppe Juni 2003 Januar 2003 - Juni 2003
Umsatz Beschäf-
tigte
Umsatz Beschäf-
tigte
nominal real nominal real
Veränderung gegenüber dem
gleichen Zeitraum des Vorjahres (in Prozent)
Einzelhandel insgesamt (ohne Kraftfahrzeughandel und Tankstellen) - 2,4 - 2,7 - 4,9 - 1,2 - 1,0 - 5,0
  darunter  
Einzelhandel mit Waren verschiedener Art 1) - 1,3 - 2,0 - 6,7 - 0,7 - 0,4 - 5,1
Facheinzelhandel mit Nahrungsmitteln usw. 1) - 3,6 - 5,7 - 7,6 - 5,5 - 7,2 - 7,6
Apotheken; Facheinzelhandel mit medizinischen Artikeln 1) - 0,6 0,0 - 2,9 - 0,7 - 0,1 - 0,2
sonstiger Facheinzelhandel 1) - 3,6 - 3,1 - 3,7 - 1,4 - 0,8 - 5,8
Einzelhandel (nicht in Verkaufsräumen) - 11,0 - 11,2 0,7 - 4,4 - 8,8 - 3,8
1) in Verkaufsräumen


Einzelhandel im 1. Halbjahr 2003