Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 19. September 2003 - Nr. 278

Januar bis Juli 2003:
Abwärtstrend im Thüringer Bauhauptgewerbe hält trotz günstiger Umsatzentwicklung an

Das Thüringer Bauhauptgewerbe (Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten) erzielte nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Juli dieses Jahres einen Umsatz in Höhe von 196 Millionen Euro. Das entsprach - bei 3 Arbeitstagen mehr - einem Plus von 12,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat und von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat bei gleicher Zahl von Arbeitstagen.
Von Januar bis Juli 2003 betrug das Umsatzvolumen 952 Millionen Euro. Das waren bei gleicher Zahl von Arbeitstagen 110 Millionen Euro bzw. 10,3 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die rückläufige Entwicklung schwächte sich dabei immer weiter ab (Januar bis Februar - 18,6 Prozent, bis März - 16,6 Prozent, bis April - 15,8 Prozent, bis Mai - 14,4 Prozent und bis Juni - 12,9 Prozent).
In den einzelnen Bausparten zeigte sich für den Zeitraum Januar bis Juli 2003 ein differenziertes Bild. Während der Wohnungsbau, in dem etwa ein Neuntel des Umsatzes erwirtschaftet wurde, um 20,6 Prozent unter dem Vorjahresniveaus lag, meldete der gewerbliche Bau mit - 5,9 Prozent sowie der öffentliche und Straßenbau mit - 11,2 Prozent einen geringeren Rückgang.

Von Januar bis Juli 2003 gingen in den Betrieben Aufträge in Höhe von 904 Millionen Euro ein. Das waren 113 Millionen Euro weniger als in den ersten sieben Monaten 2002. Nachdem sich der Rückgang der Auftragseingänge seit März dieses Jahres auf rund 10 Prozent eingepegelt hatte, erhöhte er sich für den Zeitraum Januar bis Juli auf 11,1 Prozent.
Auch bei der Baunachfrage war von der rückläufigen Entwicklung vor allem der Wohnungsbau betroffen (- 24,7 Prozent), der nur noch ein Zehntel aller Auftragseingänge erhielt. Hier hatten offensichtlich die vorzeitig eingereichten Bauanträge, die aus der Unsicherheit über die Weitergewährung der Eigenheimzulage resultierten, noch keine Auftragserteilung zur Folge.
Im gewerblichen Bau und im öffentlichen und Straßenbau fiel der Rückgang zum Teil wesentlich geringer aus (- 3,1 bzw. - 12,8 Prozent). Durch die Mittelkürzung für den Straßenbau in Thüringen ist jedoch keine Verbesserung der Auftragslage in dieser Sparte zu erwarten.

Ende Juli 2003 waren in den Thüringer Betrieben des Bauhauptgewerbes 19 560 Personen beschäftigt. Trotz eines Anstieges zum Vormonat um 466 Personen gingen innerhalb eines Jahres 2 476 Arbeitsplätze (- 11,2 Prozent) verloren.

Im Thüringer Bauhauptgewerbe wurde von Januar bis Juli 2003 ein Umsatz von 52 663 Euro je Beschäftigten erzielt. Damit stieg die Produktivität gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum 2002 um 3 917 Euro bzw. 8,0 Prozent.


Vergleichsangaben für die neuen und alten Bundesländer liegen in ca. drei Wochen vor und werden dann veröffentlicht

Entwicklung von Auftragseingang und Umsatz im Bauhauptgewerbe