Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 07. November 2003 - Nr. 319

Bruttoanlageinvestitionen der Industrie im Jahr 2002

Im Jahr 2002 betrug das Investitionsvolumen der Thüringer Industriebetriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten (Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe) 1 192 Millionen Euro. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 751 Millionen Euro bzw. 38,7 Prozent weniger als im Jahr 2001. Dieser starke Rückgang ist u.a. darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2001 Großinvestitionen in der Fahrzeugbranche getätigt wurden. Gegenüber dem Jahr 2000 betrug der Rückgang knapp 4 Prozent.

In drei der vier Hauptgruppen der Industrie wurden im Jahr 2002 weniger Investitionen aktiviert als im Jahr zuvor. Bei den Investitionsgüterproduzenten verringerte sich das Investitionsvolumen um 77,1 Prozent, bei den Gebrauchsgüterproduzenten um 47,6 und bei Vorleistungsgüterproduzenten um 2,4 Prozent. Nur die Betriebe der Verbrauchsgüterproduzenten investierten 17 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

In den einzelnen Wirtschaftsabteilungen gab es eine differenzierte Verteilung der aktivierten Investitionen. So konnten u.a. im Ernährungsgewerbe, bei der Herstellung von Metallerzeugnissen und der Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung usw. mehr Investitionen getätigt werden. Dagegen sanken u.a. die Investitionen im Fahrzeugbau, Maschinenbau und bei der Herstellung von Metallerzeugnissen.

Im Jahr 2002 wurden von den Betrieben 84,8 Prozent des realisierten Investitionsvolumens vorrangig in Ausrüstungen (Maschinen, maschinelle Anlagen) sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen angelegt. Im Jahr 2001 waren es 89,6 Prozent.

Während sich das Investitionsvolumen insgesamt verringerte, war für gemietete und gepachtete neue Sachanlagen eine Erhöhung des Volumens zu verzeichnen. Der Wert der gemieteten und gepachteten Sachanlagen betrug im Jahr 2002 insgesamt 76 Millionen Euro. Das waren fast 12 Prozent mehr als im Jahr 2001.

Durch den Rückgang des Investitionsvolumens und einem Anstieg der Beschäftigtenzahlen sanken die Bruttoanlageinvestitionen je Beschäftigten innerhalb eines Jahres um 38,8 Prozent auf 8 595 Euro im Jahr 2002.

Ein Anstieg erfolgte nur in der Hauptgruppe der Verbrauchsgüterproduzenten (+ 13,7 Prozent). Die Investitionsgüterproduzenten (- 76,3 Prozent), die Gebrauchsgüterproduzenten (- 41,8 Prozent) und die Vorleistungsgüterproduzenten (- 5,2 Prozent) tätigten weniger Bruttoanlageinvestitionen je Beschäftigten.

Im Ergebnis steigender Umsätze und verringerter Investitionen sank der Anteil der Investitionen am getätigten Umsatz von 10,0 Prozent im Jahr 2001 auf 6,1 Prozent im Jahr 2002. Diese Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass die Umsätze stiegen und die getätigten Investitionen sanken.

Bruttoanlageinvestitionen der Industrie im Jahr 2002