Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 27. Januar 2004 - Nr. 030

Die Thüringer Industrie im Vergleich
Industriewachstum in den ersten elf Monaten 2003 über dem Durchschnitt der neuen Bundesländer

Von Januar bis November 2003 stieg nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik der Umsatz in den Thüringer Industriebetrieben1) gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 6,4 Prozent. Das Wachstum lag damit über dem der neuen Bundesländer (5,7 Prozent). Das Umsatzwachstum in Deutschland blieb nahezu unverändert (+ 0,2 Prozent).

Der Auslandsumsatz, der mehr als ein Viertel am Gesamtumsatz in Thüringen umfasst, wuchs mit 7,0 Prozent schneller als in den Industriebetrieben der neuen Bundesländer (4,3 Prozent). Für Deutschland wurde eine Wachstumsrate von 0,5 Prozent ermittelt.
Die Exportquote Thüringens war höher als die der neuen Bundesländer, aber beide Quoten lagen deutlich unter der Deutschlands.

Beim Beschäftigtenzuwachs in den Industriebetrieben mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten hatte Thüringen von Januar bis November 2003 die Nase vorn. In den neuen Bundesländern wurde ein leichter Anstieg ermittelt; in Deutschland ging die Beschäftigtenzahl zurück.

Die unterschiedliche Beschäftigtenentwicklung blieb nicht ohne Einfluss auf die Umsatzproduktivität:
Die Entwicklung des Umsatzes je Beschäftigten fiel in Thüringen geringer aus als im Durchschnitt der neuen Bundesländer, jedoch höher als in Deutschland.
Bei den absoluten Werten erreichte Thüringen 86,0 bzw. 68,9 Prozent des Wertes der neuen Bundesländer und des gesamtdeutschen Wertes.



Im November 2003 stieg der Umsatz im Vergleich zum November 2002 in den Thüringer Industriebetrieben und in den neuen Bundesländern um jeweils 6,2 Prozent. Deutschland hatte ein Umsatzplus von 0,5 Prozent.

Der Auslandsumsatz erhöhte sich in Thüringen im November 2003 gegenüber dem Vorjahresmonat mit 12,3 Prozent deutlicher als in den neuen Bundesländern (5,7 Prozent) und in Deutschland (0,4 Prozent).

Beim Beschäftigtenzuwachs erreichte Thüringen im November 2003 den höchsten Wert. In den neuen Bundesländern wurde ein leichter Anstieg ermittelt; in Deutschland ging die Beschäftigtenzahl deutlich zurück.

Die Unterschiede in der Beschäftigten- und Umsatzentwicklung beeinflussen auch die Entwicklung der Produktivität der Industrie in den untersuchten Regionen:
In Thüringen erhöhte sich der Umsatz je Beschäftigten im November 2003 mit 2,9 Prozent langsamer als in Deutschland (+ 3,2 Prozent) und in den neuen Bundesländern (+ 5,8 Prozent).

Ausgewählte Merkmale für Deutschland, die neuen Bundesländer und Thüringen im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe 1)
Merkmal Einheit November 2003 Januar bis November 2003
Absolute
Werte
Entwicklung zum
Vorjahres-
monat
in %
Absolute
Werte
Entwicklung zum
Vorjahres-
zeitraum
in %
Beschäftigte im Monatsdurchschnitt Deutschland 1000
Personen
6 098 - 2,6 6 141 - 2,5
Neue Bundesländer 637 0,3 633 0,3
Thüringen 147 3,2 144 3,1
Arbeitsstunden Deutschland Millionen
Stunden
792,5 x 8 632,4 x
Neue Bundesländer 87,9 x 959,7 x
Thüringen 20,5 x 218,0 x
Lohn und Gehalt Deutschland Millionen
EUR
23 358 - 1,5 207 220 - 0,4
Neue Bundesländer 1 617 1,2 14 908 1,8
Thüringen 347 3,4 3 180 5,0
Gesamtumsatz Deutschland Millionen
EUR
118 650 0,5 1 234 177 0,2
Neue Bundesländer 9 995 6,2 101 972 5,7
Thüringen 2 011 6,2 19 909 6,4
Umsatz-
produktivität
Deutschland EUR 19 458 3,2 200 958 2,8
Neue Bundesländer 15 694 5,8 160 968 5,4
Thüringen 13 715 2,9 138 512 3,1
Auslandsumsatz Deutschland Millionen
EUR
45 544 0,4 468 959 0,5
Neue Bundesländer 2 514 5,7 24 750 4,3
Thüringen 565 12,3 5 092 7,0
Exportquote Deutschland Prozent 38,4 x 38,0 x
Neue Bundesländer 25,1 x 24,3 x
Thüringen 28,1 x 25,6 x

1) Zur Entlastung kleinerer Betriebe werden monatlich nur die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten der Industrie (Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe) befragt.

Thüringer Industrie von Januar bis September 2003 im Vergleich