Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 24. Juni 2005 - Nr. 195

59 600 Thüringer erhielten Ende 2004 Sozialhilfe

Am 31.12.2004 erhielten 59 582 Thüringer Bürger Sozialhilfe im engeren Sinne, d.h. laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 4 098 Personen bzw. 7,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Damit war mehr als jeder 40. Einwohner des Freistaates betroffen. Das entspricht einer Sozialhilfequote von 2,5 Sozialhilfeempfängern je 100 Einwohner. Ein Jahr zuvor war es jeder 43. Einwohner. Die Sozialhilfequote betrug 2,3.

Wie bereits in den vergangenen Jahren waren die Frauen am meisten betroffen. Ihr Anteil betrug 53,7 Prozent. Im Jahr 2003 waren es 54,6 Prozent.

Am Ende des vergangenen Jahres betrug das Durchschnittsalter der Thüringer Sozialhilfeempfänger 23,8 Jahre. Ein Jahr zuvor lag es bei 23,6 Jahren.
13 146 Kinder im Alter bis zu 7 Jahren waren von Sozialhilfe betroffen. Ihr Anteil an den Sozialhilfeempfängern insgesamt betrug 22,1 Prozent. Damit lebten 11,1 Prozent aller Kinder in Thüringen in Familien, die ganz oder teilweise Sozialhilfe erhielten.
9 795 Bedürftige (16,4 Prozent) waren im Alter zwischen 7 und 18 Jahren, 17 240 Leistungsberechtigte im Alter zwischen 18 und 30 Jahren. Weitere 8 190 Sozialhilfeempfänger waren im Alter von 30 bis unter 40 Jahren, 10 024 bzw. 16,8 Prozent im Alter von 40 bis unter 60 Jahren und 1 187 Personen älter als 60 Jahre.

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik weiter mitteilt, lebten die 59 582 Sozialhilfeempfänger in 29 801 Bedarfsgemeinschaften, die bei der Berechnung der Höhe der Sozialhilfe als Gemeinschaft herangezogen werden.
Wie bereits in den vergangenen Jahren lebten im Durchschnitt zwei Personen in einer Bedarfsgemeinschaft.
Pro Bedarfsgemeinschaft ergab sich im Durchschnitt ein Bruttobedarf von 760 Euro, der genau so hoch ausfiel wie ein Jahr zuvor. Nach Abzug des angerechneten Einkommens von durchschnittlich 450 Euro (2003: 459 Euro) ergab sich ein durchschnittlicher Nettoanspruch von 310 Euro im Monat pro Bedarfsgemeinschaft (2003: 301 Euro).


Fast zwei Drittel der Sozialhilfeempfänger (39 174 Personen bzw. 65,7 Prozent) waren im erwerbsfähigen Alter. Davon waren 1 880 Personen bzw. 4,8 Prozent erwerbstätig, 25 045 Personen bzw. 63,9 Prozent arbeitslos gemeldet und 12 249 Personen bzw. 31,3 Prozent aus anderen Gründen nicht erwerbstätig, wie z.B. wegen häuslicher Bindung oder Aus- und Fortbildung.

Die meisten Sozialhilfeempfänger im erwerbsfähigen Alter wurden durch In-Kraft-Treten von Hartz IV zum 1. Januar 2005 letztmalig in der Sozialhilfestatistik erfasst. Sie haben ab 1. Januar 2005 keinen Anspruch mehr auf Sozialhilfe. Aussagen über die Anzahl der Personen, die weiterhin Sozialhilfe erhalten, liegen noch nicht vor.


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Weitere Auskünfte erteilt:
Sigrid Langhammer
Telefon: 0361 37-734517