Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 28. Juni 2005 - Nr. 205

Verbraucherpreise im Juni um 2,0 Prozent höher als vor Jahresfrist
Heizöl und Kraftstoffe bestimmen die Preisentwicklung

Der Verbraucherpreisindex für Thüringen stieg nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Juni 2005 im Vergleich zum Mai um 0,2 Prozent auf einen Indexstand von 108,5 (Basis: Jahresdurchschnitt 2000 = 100).

Die Jahresteuerungsrate erreichte in Thüringen nach den Monaten Februar und März im Juni zum dritten Mal in diesem Jahr die 2-Prozent-Marke. Dabei wirkten sich insbesondere die Preise für Mineralölprodukte (+ 13,2 Prozent) preistreibend auf die Jahresteuerungsrate aus. Die Preise für Heizöl stiegen binnen Jahresfrist um 42,0 Prozent. Kraftstoffe verteuerten sich um 7,7 Prozent.

Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte die Teuerungsrate bei 1,5 Prozent gelegen.

Die Preiserhöhungen für Mineralölprodukte und Energie hatten auch deutliche Auswirkungen auf die Preisentwicklung in der Hauptgruppe „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“. Hier stiegen die Preise um 3,0 Prozent, da sich neben den Preisen für Heizöl auch die Aufwendungen für die Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+ 13,7 Prozent), für Gas (+ 9,3 Prozent) sowie für Strom (+ 4,4 Prozent) erhöhten.

Weit über dem Vorjahresniveau lagen im Juni 2005 auch die Preise für nachfolgende Waren und Dienstleistungen: Bohnenkaffee (+ 23,0 Prozent), Dienstleistungen nichtärztlicher Gesundheitsberufe (+ 17,2 Prozent), Tabakwaren (+ 10,7 Prozent) und zahnärztliche Dienstleistungen (+ 7,5 Prozent).

Für Nahrungsmittel mussten die Verbraucher im Juni 0,6 Prozent mehr bezahlen als im Juni 2004. Allerdings gab es sehr unterschiedliche Entwicklungen. Obst wurde um 6,5 Prozent teuerer, darunter u.a. Bananen + 25,7 Prozent und Apfelsinen + 18,0 Prozent. Die Preise für Fisch und Fischwaren stiegen um 6,0 Prozent und für Fleisch und Fleischwaren um 1,5 Prozent.
Preisnachlässe gab es dagegen u.a. für Milchprodukte und Eier (- 2,4 Prozent) sowie für Gemüse (- 1,0 Prozent). Preisnachlässen für Kartoffeln (- 25,5 Prozent), Paprikaschoten (- 8,1 Prozent) und Gurken (- 3,8 Prozent) standen Preisanstiege für Salat (+ 42,9 Prozent), Wirsingkohl (+ 34,6 Prozent) und Tomaten (+ 25,9 Prozent) gegenüber.

„Bekleidung und Schuhe“ ist eine der wenigen Positionen mit rückläufiger Preisentwicklung. Für diese musste im Juni 1,3 Prozent weniger bezahlt werden als im Juni 2004. Überdurchschnittlich dabei die Preisnachlässe für Knabenjacken (- 14,8 Prozent), Damen-Kurzmantel (- 13,1 Prozent), Damen-Mantel und Mädchen-Kostüm (jeweils - 10,1 Prozent).


Von Mitte Mai bis Mitte Juni 2005 stiegen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent auf einen Indexstand von 108,5 (Basis: Jahresdurchschnitt 2000 = 100).
Auch hier trieben vor allem die Mineralölprodukte die Preise in die Höhe. So waren im Juni 2005 Heizöl um 8,7 Prozent und Kraftstoffe um 3,5 Prozent teuerer als im Mai.
Für „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ mussten die Verbraucher im Juni 0,3 Prozent mehr bezahlen als vor Monatsfrist. Die Preise für Obst stiegen um 3,3 Prozent, u.a. für Kiwis (+ 17,4 Prozent), Bananen (+ 9,3 Prozent), Apfelsinen und Tafelbirnen (jeweils + 4,0 Prozent).
Gemüse war dagegen um 1,8 Prozent preiswerter. Deutlich gingen die Preise für Gurken (- 45,9 Prozent), Tomaten (- 20,2 Prozent), Salat (- 15,9 Prozent) und Paprikaschoten (- 10,0 Prozent) zurück. Deutlich teuerer Lauch (+ 40,3 Prozent), Weißkohl (+ 35,8 Prozent) und Speisemöhren (+ 24,8) Prozent).
Bohnenkaffee war im Juni 11,5 Prozent teuerer als im Mai 2005.

„Bekleidung und Schuhe“ waren im Juni 0,8 Prozent preisgünstiger. So kosteten im Juni Damenblusen 5,9 Prozent, Damenjacken 5,5 Prozent, Damenkostüme 4,9 Prozent und Damenhosenanzüge 3,9 Prozent weniger als im Vormonat.

Verbraucherpreisindex und Jahresteuerungsrate

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Jürgen Uth
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