Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 17. November 2005 - Nr. 368

Gemüse – ein wichtiger Bausstein für eine gesunde Ernährung
Wandel im Gemüseanbau in Thüringen

Gemüse als Lieferant von Vitaminen und Mineralien sollte auf dem täglichen Speiseplan stehen. Gerade in der bevorstehenden nassen und kalten Jahreszeit ist die vorbeugende Wirkung von Gemüse und Obst vor Erkältungskrankheiten zu schätzen. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher auch, täglich 400 bis 800 g Obst und Gemüse zu verzehren, wobei der Gemüseanteil überwiegen sollte.

Nach den Ergebnissen der repräsentativen Gemüseanbauerhebung 2005 wird in Thüringen auf 1 649 Hektar Freilandgemüse und auf 38 Hektar Gemüse in Unterglasanlagen erzeugt. Die Freiland-Anbauflächen nahmen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik zum Vorjahr um 1,2 Prozent ab, die Unterglasflächen stiegen um 6,3 Prozent an.

Im gesamten Bundesgebiet wird Freilandgemüse auf 107 800 Hektar produziert und der Gemüseanbau in Unterglasanlagen erfolgt auf knapp 1 400 Hektar. Bundesweit nahmen die Freilandflächen um 2 600 Hektar bzw. 2,4 Prozent ab, der Gemüseanbau in Unterglasanlagen zeigte gegenüber 2004 einen Zuwachs um 20 Hektar bzw. 1,5 Prozent.

Von Thüringer Gemüseanbauern werden 1,5 Prozent der gesamtdeutschen Freilandgemüseanbauflächen bewirtschaftet. Sie produzieren überwiegend auf kleinen Freilandflächen. Im Jahr 2005 verfügte jeder zweite Gemüseanbauer (52,6 Prozent) der insgesamt 135 Gemüsebetriebe über Freiland-Anbauflächen bis 0,5 Hektar.
Lediglich in jedem siebten Betrieb (14,8 Prozent) waren die Anbauflächen größer als 30 Hektar. Diese Betriebe bewirtschafteten knapp neun Zehntel der Thüringer Gemüseflächen.

Hauptkulturen im Gemüseanbau sind Spargel (21,4 Prozent der Gemüsefläche), grüne Pflückbohnen (17,8 Prozent), Weißkohl (16,2 Prozent), Blumenkohl (13,2 Prozent), Speisezwiebeln (9,1 Prozent) und Rosenkohl (6,8 Prozent).

Über die Jahre traten jedoch deutliche Verschiebungen in der Anbauhäufigkeit sowie im Anbauvolumen ein.
Spargel - das Königsgemüse - ist erstmals 2005 der Favorit unter den Gemüsearten. 28 Betriebe bauten Spargel auf insgesamt 354 Hektar an. Von 307 Hektar wurde der Spargel geerntet, auf weiteren 47 Hektar ist der Spargel noch nicht ertragsfähig. Vor fünf Jahren war dessen Anbaufläche noch um ein Drittel (- 118 ha) geringer als in diesem Jahr.

Blumenkohl, der über Jahre die „Nummer Eins“ im Thüringer Gemüseanbau war, hat seine Spitzenfunktion an den Spargelanbau abgetreten. Im Jahr 2005 hatten noch 27 Betriebe Blumenkohl im Anbausortiment. Insgesamt wuchs der Blumenkohl auf 217 Hektar (2000: 42 Betriebe mit 428 ha).

Die Zahl der Zwiebelanbauer ging von 65 Betrieben im Jahr 2000 auf 52 Betriebe in diesem Jahr zurück; die Anbaufläche verringerte sich in diesem Zeitraum um ein Viertel auf 150 Hektar.

Dagegen gewinnt der Anbau von Rosenkohl an Bedeutung. 2005 hatten 21 Betriebe Rosenkohl im Anbau, vor fünf Jahren waren es lediglich 17 Betriebe. Die Anbaufläche stieg in diesem Zeitraum von 1 auf 112 Hektar an.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Heidrun Anders
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