Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 16. Juni 2006 - Nr. 211

Frage der Woche Nr. 24 - Außenhandel und Fußball

In den Fußballstadien rollen die Bälle. Wie „rollt“ der Handel mit den Ländern, deren Mannschaften an der Fußball-WM in Deutschland teilnehmen?
Welche Länder sind unter den Endrundenteilnehmern der Fußball-WM 2006 die bedeutendsten Aus- bzw. Einfuhrpartner Thüringens?

   A.  Italien und Polen
   B.  USA und Niederlande
   C.  Frankreich und Spanien

Lösung

 Die richtige Antwort ist C: Frankreich und Spanien  

Ausfuhr
Thüringen unterhält mit allen 31 Ländern, die an der Fußball-WM teilnehmen, ausfuhrseitige Handelsbeziehungen und 10 dieser Länder waren nach vorläufigen Angaben im Jahr 2005 unter den 15 wichtigsten Handelspartnern Thüringens zu finden. Platz 1 bis 3 belegten Frankreich, Italien und die USA. Platz 4 und 5 gingen an das Vereinigte Königreich1) und die Niederlande. Spanien, Polen, die Tschechische Republik, die Schweiz und Schweden belegten die Plätze 8 bis 12.
Damit lieferte Thüringen nach vorläufigen Ergebnissen Waren im Wert von 5 Milliarden Euro bzw. fast zwei Drittel (65 Prozent) der Gesamtausfuhr in diese Länder.
Von den 5 Milliarden Euro gingen rund 81 Prozent (4,1 Milliarden Euro) in die 13 europäischen Länder der Fußball-WM-Teilnehmer, 0,3 Prozent (13,5 Millionen Euro) in die 5 afrikanischen Länder, 12,4 Prozent (621 Millionen Euro) in die 8 amerikanischen, 5,3 Prozent (266 Millionen Euro) in die 4 asiatischen Länder und 0,9 Prozent (44 Millionen Euro) nach Australien.

Nach Frankreich und Italien lieferte Thüringen vor allem Büro- und automatische Datenverarbeitungsmaschinen sowie Personenkraftwagen. In den USA war Schnittholz besonders begehrt.

Unter den an der Fußball-WM beteiligten Ländern war Japan mit 151 Millionen Euro im vergangenen Jahr der bedeutendste asiatische Handelspartner Thüringens. Würde China teilnehmen, so käme Japan mit rund 46 Millionen Euro Abstand auf Platz 2.
Unter den 5 afrikanischen Teilnehmerländern ist es Tunesien mit 11 Millionen Euro. Hier würde bei einer Teilnahme Südafrika auf den ersten Platz stürmen (55 Millionen Euro).

Einfuhr
Thüringen bezog im Jahr 2005 von allen Ländern, die an der Fußball-WM teilnehmen, mit Ausnahme von Angola, Togo sowie Trinidad und Tobago, Waren.
9 dieser 31 Länder gehörten zu den 15 wichtigsten Einfuhrländern Thüringens. Auf Platz 2 bis 6 kamen im vergangenen Jahr Spanien, Polen, die Niederlande, Frankreich und Italien. Die Tschechische Republik belegte Platz 8, die USA Platz 11, das Vereinigte Königreich Platz 12 und die Schweiz den 14. Platz.
Damit bezog Thüringen nach vorläufigen Ergebnissen mit Waren im Wert von 2,6 Milliarden Euro knapp die Hälfte (48 Prozent) aller Einfuhren aus diesen 31 Ländern. Von den 2,6 Milliarden Euro kamen rund 88 Prozent (2,3 Milliarden Euro) aus den 13 europäischen Ländern, 0,4 Prozent (9,6 Millionen Euro) aus den 5 afrikanischen Ländern, 7,1 Prozent (187 Millionen Euro) aus den 8 amerikanischen, 4,2 Prozent (112 Millionen Euro) aus den 4 asiatischen Ländern und weniger als 1 Prozent (948 Tausend Euro) aus Australien.

Würde China teilnehmen, so hätte dieses Land mit Lieferungen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro mit deutlichem Abstand den ersten Platz unter den Thüringer Einfuhrländern. Aus Spanien (403 Millionen Euro) und Polen (380 Millionen Euro) bezog Thüringen vor allem Fahrgestelle, Karosserien, Motoren für Kfz bzw. Möbel.
Wie bei der Ausfuhr war Tunesien (8,8 Millionen Euro) im Jahr 2005 der bedeutendste afrikanische Partner unter den Ländern der Endrunde, sonst belegt es Platz 2 hinter Südafrika (11,5 Millionen Euro).

1) Die Daten liegen nur für das Vereinigte Königreich vor, nicht für England.