Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 26. Juli 2006 - Nr. 262

Realsteuer-Hebesätze aller Städte und Gemeinden Deutschlands 2005 – als EXCEL - Datei erhältlich

Welche der 12 365 deutschen Städte und Gemeinden bietet Unternehmen die günstigsten Gewerbesteuer-Hebesätze? Welche deutsche Kommune verlangt Hauseigentümern die höchsten Grundsteuer-Hebesätze ab? Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, lassen sich diese und weitere Fragen anhand der jetzt für das Jahr 2005 vorliegenden bundesweiten Übersicht über kommunale Hebesätze der Grundsteuer A (für land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen), der Grundsteuer B (für andere Grundstücke) und der Gewerbesteuer beantworten.
Bundesweit liegen die Hebesätze bei allen drei Steuerarten weitaus überwiegend im Intervall von 200 bis unter 400 Prozent, nämlich bei jeweils deutlich über 90 Prozent aller Städte und Gemeinden.

Städte und Gemeinden Deutschlands 2005 nach Hebesatz-Kategorien
Hebesatz-Kategorie
 von … bis … Prozent
Grundsteuer A Grundsteuer B Gewerbesteuer
Anzahl Städte/Gemeinden
unter 200 190 30 -
200–299 6 121 2 164 827
300–399 5 414 9 328 10 741
400–499 497 737 743
500–599 67 52 3
600–699 24 6 1
700–799 1
800–899 3 1
900–999 2 1 1
über 1000 6
uneinheitlich*) 40 46 49
*) im Zuge kommunaler Gebietsreformen neu gegründete Gemeinden mit (noch) uneinheitlichen Hebesätzen


Beim Vergleich der 998 Thüringer Städte und Gemeinden reichte die Spanne der örtlichen Hebesätze der Gewerbesteuer im Jahr 2005 von 200 Prozent bis 420 Prozent. Der niedrigste Gewerbesteuerhebesatz von 200 Prozent war in Kraftsdorf (Landkreis Greiz) und 13 weiteren, ländlichen Gemeinden festzustellen, der höchste bei der kreisfreien Stadt Gera mit 420. Die Stadt Jena kam mit 415 Prozent fast auf das gleiche Niveau.
Im Vergleich der Gewerbesteuerhebesätze mit dem Nachbarland Hessen würde sich Gera damit etwa mit der Stadt Gießen messen (ebenfalls 420 Prozent), während Städte wie Wiesbaden, Kassel und Offenbach jeweils 440 Prozent aufweisen und Frankfurt am Main mit 490 die Spitze hält. Erfurt läge mit einem Gewerbesteuersatz von 400 Prozent gleichauf mit Marburg.
Im Vergleich der Bundesländer werden aber auch deutliche Unterschiede bei der Streuung der Gewerbesteuerhebesätze sichtbar. In Nordrhein-Westfalen haben beispielsweise 90 Prozent der Städte und Gemeinden einen Hebesatz von 400 Prozent und mehr (in Thüringen 2 Prozent der Städte und Gemeinden). In Rheinland-Pfalz wiederum weisen 92 Prozent der Städte und Gemeinden einen Gewerbesteuerhebesatz zwischen 330 und 370 Prozent auf, während sich dieser Anteil in Thüringen auf gut 12 Prozent beläuft. Die meisten Gemeinden in Thüringen, nämlich fast 60 Prozent, haben einen Hebesatz der Gewerbesteuer von 300 Prozent.

Die Quelle für die oben beispielhaft angeführten Informationen und Vergleiche steht als Excel-Datei zum Preis von 20 Euro in den nächsten Tagen zum Download zur Verfügung.

Sie kann über das
Thüringer Landesamt für Statistik
Postfach 90 01 63
99104 Erfurt
Tel. 0361 37-84642 / 84647
Fax 0361 37-84699
E-Mail: auskunft@statistik.thueringen.de
oder direkt über den TLS-Webshop unter der Rubrik 'Gemeinschaftsveröffentlichungen'

bezogen werden.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Dr. Thomas Ewers
Telefon: 0361 37-84640