Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 07. November 2006 - Nr. 392

Neue Bevölkerungsvorausberechnungen für die Bundesländer in Vorbereitung

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht heute die Ergebnisse der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung für Deutschland. Es handelt sich hierbei bereits um die 11. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung. Koordiniert bedeutet, dass Modell und Annahmen zwischen dem Bund und den Ländern abgestimmt sind.

Die Ergebnisse der Vorausberechnungen für die einzelnen Bundesländer werden erst im Februar 2007 vorliegen, da aus methodischen Gründen die Berechnungen für den Bund und die Länder getrennt durchgeführt werden.

Die Vorausberechnungen des Bundes und der Länder basieren auf dem fortgeschriebenen Bevölkerungsbestand Ende 2005. Alle Berechnungen werden bis zum Jahr 2050 reichen, wobei die Ergebnisse ab dem Jahr 2021 Modellcharakter tragen. Der Grund hierfür ist, dass die Annahmen für die Wanderungsverflechtungen zwischen den Bundesländern über den Zeitraum von 2020 hinaus sehr vage sind und daher nicht mehr zum Ansatz gebracht werden.

Für die zurzeit laufenden Länderberechnungen sind Annahmen zur Entwicklung der Geburtenhäufigkeit, der Lebenserwartung und der Wanderungen erforderlich. Im Gegensatz zur Bundesebene, hier werden für alle Komponenten alternative Annahmen zugrunde gelegt, haben sich die Länder auf eine so genannte „Basisvariante“ verständigt.

In der Basisannahme zur Geburtenhäufigkeit für Deutschland wird davon ausgegangen, dass die seit drei Jahrzehnten nahezu gleich bleibende Geburtenhäufigkeit von knapp 1,40 Kindern je Frau bis 2050 praktisch konstant bleiben wird. Für Thüringen entspricht dies einem geringfügigen Anstieg der Geburtenhäufigkeit von derzeit 1,26 Kindern je Frau auf 1,40 Kinder je Frau bis 2025, um dann bis 2050 auf diesem Niveau zu verharren.

In der Basisannahme zur Lebenserwartung für Deutschland wird für das Jahr 2050 von einer durchschnittlichen Lebenserwartung neugeborener Jungen von 83,45 Jahren und neugeborener Mädchen von 87,98 Jahren ausgegangen. Die durchschnittliche Lebenserwartung Thüringens wird für einen neugeborenen Jungen von gegenwärtig 74,97 Jahre auf 83,41 Jahre und für ein neugeborenes Mädchen von 81,21 Jahre auf 87,79 Jahre Ende 2050 ansteigen.

Bei den Wanderungen über die Grenzen Deutschlands wird bei der Basisvariante von einem jährlichen Wanderungsgewinn von 100 Tausend Personen ausgegangen. Für Thüringen entspricht dies aufgrund der Entwicklungen der letzten Jahre einem angenommenen jährlichen Gewinn von ca. 2 Tausend Personen.

----------------------------------
Weitere Auskünfte erteilt:
Silke Scholze
Tel. 0361- 3784 440