Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 20. September 2007 - Nr. 290

Stetiges Ansteigen der Alzheimer-Krankheit
Am 21. September ist Welt-Alzheimer-Tag

Diese Krankheit wurde im Jahr 1906 von dem Arzt Alois Alzheimer erstmals als Erkrankung organischen und nicht psychischen Ursprungs diagnostiziert. Zur gleichen Zeit wurde sie von Oskar Fischer, der an der psychiatrischen Klinik in Prag tätig war, beschrieben. Die Benennung dieser Krankheit nach Alois Alzheimer erfolgte durch Emil Kraepelin in seinem Lehrbuch der Psychiatrie im Jahr 1911.
Die Alzheimer-Krankheit ist eine fortschreitende Demenz-Erkrankung1) des Gehirns, die den Verlust von Gehirn- und Gedächtnisleistung zur Folge hat.

Im Jahr 2005 wurden in Thüringen 420 Patienten wegen der Alzheimer-Krankheit in einem Thüringer Krankenhaus vollstationär behandelt. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 155 Fälle bzw. 58,5 Prozent mehr als noch im Jahr 2001.
Am häufigsten betroffen waren die Frauen. Deren Anteil lag in dem untersuchten 5-Jahreszeitraum immer bei ca. zwei Dritteln. Der niedrigste Anteil wurde im Jahr 2003 mit 64,6 Prozent und der höchste Anteil mit 69,3 Prozent im Jahr 2002 ermittelt.
Alzheimer ist eine Erkrankung des Alters. Zwei Drittel der Patienten (66,4 Prozent), die im Jahr 2005 wegen dieser Krankheit vollstationär in den Thüringer Krankenhäusern behandelt wurden, waren älter als 75 Jahre. Im Alter von 60 bis unter 75 Jahren betrug der Anteil 29,3 Prozent und bei Patienten die noch keine 60 Jahre alt waren 4,3 Prozent.

An dieser Krankheit verstarben im vergangenen Jahr 155 Thüringerinnen und Thüringer. Auch hier stieg die Zahl gegenüber dem Jahr 2001 um ca. die Hälfte (+ 51 Fälle bzw. 49,0 Prozent).
Frauen waren viel häufiger betroffen als Männer. Im Jahr 2006 lag deren Anteil bei gut zwei Dritteln (69,0 Prozent). Der höchste Anteil innerhalb der untersuchten 5 Jahre wurde mit mehr als drei Vierteln (76,1 Prozent) im Jahr 2003 ermittelt.
Unter den im Jahr 2006 an Alzheimer Verstorbenen waren 28 Personen (18,1 Prozent) noch keine 75 Jahre alt, darunter hatten 1,3 Prozent das 60. Lebensjahr noch nicht beendet. Fast 82 Prozent waren 75 Jahre und älter.

Am 21. September ist der Welt-Alzheimer-Tag. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Jung und Alt gegen das Vergessen“.


1) lat. demens: ohne Geist sein, „verwirrt“

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Weitere Auskünfte erteilt:
Sigrid Langhammer
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E-Mail: sigrid.langhammer@statistik.thueringen.de