Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 09. November 2007 - Nr. 339

Brauchtum zum Martinstag ist ein genüsslicher Gänsebraten

Noch heute wird der Martinstag, der am 11. November als Festtag des Heiligen Martin von Tours begangen wird, vielerorts mit verschiedenen Bräuchen begangen. Eine gewichtige Rolle spielt dabei auch die Martinsgans, die Ihren Namen dem Heiligen Martin verdankt. Einer Legende nach soll sich Martin, als man ihn zum Bischof von Tours ernennen wollte, aus Bescheidenheit in einem Gänsestall versteckt, die Gänse ihn aber durch ihr lautes Geschnatter verraten haben. Als „Strafe“ werden daher an seinem Gedenktag die Gänse verspeist.

Es stellt sich nunmehr die Frage, wie viele Gänse in den landwirtschaftlichen Betrieben Thüringens gehalten werden. Eine Antwort darauf kann das Thüringer Landesamt für Statistik geben.

Danach werden nach vorläufigen Ergebnissen vom 3. Mai 2007 in den landwirtschaftlichen Betrieben Thüringens rund 7 300 Gänse gehalten. Zur Vorerhebung im Jahr 2005 waren es 9 000 Tiere und im Jahr 2001 wurden noch 10 100 Gänse erfasst.

Weniger als drei Prozent der bundesweit in landwirtschaftlichen Betrieben gehaltenen Bestände gibt es in Thüringer Betrieben. In Deutschland gab es 2005 (letztes aktuelles Datum) 329 500 Gänse (2001: 407 700 Tiere).

Werden die Gänse nun nicht am Martinstag verspeist, so werden sie traditionell spätestens Weihnachten in den Pfannen der Thüringer landen, denn zu grünen Klößen und Rotkraut ist das ein vorzüglicher Festtagsschmaus.
Da 2007 mit einer Gesamternte von mehr als 100 000 Tonnen auch ein gutes Kartoffeljahr ist und sich die vorläufige Ernteschätzung von Rotkohl auf 1 500 Tonnen (2006: 1 372 Tonnen) beläuft, ist für den Rohstoff der „echten Thüringer Klöße“ mit Beilage bestens gesorgt.


Ein Blick in die Thüringer Außenhandelsstatistik von 2006 zeigt, dass keine Gänse, weder lebendig noch tot, exportiert wurden. Das Angebot wurde aber durch Importe von Gänsen (gefrostet) aus Ungarn (ca. 110 Tonnen) und Polen (ca. 30 Tonnen) ergänzt.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Heidrun Anders
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