Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 11. Juni 2008 - Nr. 153

Pflegestatistik im bundesweiten Vergleich

In Deutschland gab es zum Stichtag 15.12.2005 über 2 Millionen Menschen, die im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI) pflegebedürftig gewesen sind. Das entsprach einem Bevölkerungsanteil von 2,6 Prozent.
In Thüringen lag der pflegebedürftige Bevölkerungsanteil mit 2,9 Prozent noch etwas höher (insgesamt rund 67 Tausend Personen).
Die höchste Pflegequote wiesen Sachsen-Anhalt und Bremen mit jeweils 3,1 Prozent auf, die niedrigste Baden-Württemberg mit 2,1 Prozent.

Auf regionaler Ebene lag in Thüringen die Pflegequote in der Studentenstadt Jena und im angrenzenden Saale-Holzland-Kreis mit 2,1 bzw. 2,2 Prozent am niedrigsten, erreichte aber nicht den bundesweit niedrigsten Wert von 1,5 Prozent wie in den bayerischen Kreisen Freising und Erding.
Auf der anderen Seite wiesen der Landkreis Nordhausen und die Stadt Eisenach mit 3,8 bzw. 3,7 Prozent in Thüringen die höchsten Pflegequoten auf, während der bundesweite Höchstwert mit 4,6 Prozent für Passau ermittelt wurde.

Zur Beurteilung der Pflegesituation sind neben den Pflegequoten u.a. Art und Struktur der Pflege von Bedeutung.
Der Anteil der ambulanten Pflegeleistungen an der Pflege insgesamt lag in Thüringen mit 23,1 Prozent etwa im Bundesdurchschnitt.

Deutlicher fielen die Unterschiede bei der Inanspruchnahme von ausschließlich Pflegegeld aus. Dieser Anteil lag in Thüringen mit fast 50 Prozent der Pflegeleistungen überhaupt sichtlich über dem für Deutschland errechneten Wert von 46,1 Prozent.

Entsprechend geringer war in Thüringen die Inanspruchnahme stationärer Pflege (27,6 Prozent). Nur in Brandenburg (26,9 Prozent) und in Hessen (26,0 Prozent) war der Anteil stationärer Pflege noch geringer. Den höchsten Anteil gab es mit 40,0 Prozent in Schleswig-Holstein.
Unter den kreisfreien Städten und Landkreisen in Thüringen gab es eine noch größere Spannweite. Während in der kreisfreien Stadt Jena bald die Hälfte aller Pflegebedürftigen stationäre Pflege in Anspruch genommen hat, lag dieser Anteil in Sömmerda und im Wartburgkreis noch unter 20 Prozent.


Zu beziehen ist die Gemeinschaftsveröffentlichung „Pflegestatistik 2005“ als kostenfreier Download u.a. über das Statistikportal www.statistikportal.de oder das Internetangebot des Thüringer Landesamtes für Statistik unter der Adresse www.statistik.thueringen.de.
Anfragen nimmt auch der Auskunftsdienst des Thüringer Landesamtes für Statistik
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