Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 15. Juni 2009 - Nr. 211

Die Thüringer Industrie im April 2009
Umsatzrückgang gegenüber März 2009 ausschließlich durch rückläufigen Auslandsumsatz - Steigerung im Inlandsumsatz

Die 879 Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im April 2009 einen Umsatz in Höhe von 1,7 Milliarden Euro. Das waren 725 Millionen Euro bzw. 29,4 Prozent weniger als vor Jahresfrist (bei zwei Arbeitstagen weniger). Arbeitstäglich bereinigt betrug der Rückgang - 22,3 Prozent.

Nachdem noch im März im Vergleich zum Vormonat ein Umsatzanstieg vorhanden war, wurde im April zum Vormonat arbeitstäglich bereinigt ein Umsatz-Minus von 2,4 Prozent ermittelt. Diese Entwicklung ist ausschließlich auf den Rückgang beim Auslandsumsatz um 10,0 Prozent zurückzuführen, da das Geschäft mit den inländischen Abnehmern um 1,0 Prozent stieg.

Der Auftragseingangsindex (Basis 2005 = 100) als kurzfristiger Konjunkturindikator ging nach einem Anstieg im März (auf 103,2 Prozent) im April wieder auf 98,2 Prozent zurück. Zum Vorjahresmonat sanken die Auftragseingänge um 35,6 Prozent.

Das Geschäft mit den inländischen Abnehmern verlief im April 2009 im Vergleich mit dem Vorjahresmonat mit 14,4 Prozent (arbeitstäglich bereinigt) rückläufig.

Die Auslandsumsätze verringerten sich im April 2009 zum Vorjahresmonat arbeitstäglich bereinigt um 37,0 Prozent. Dabei lag der Umsatz der Exporte Thüringens mit den Ländern der Eurozone um 35,6 Prozent, der Absatz in das übrige Ausland um 39,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Der Index des Auftragseingangs aus dem Ausland verringerte sich weiter und betrug im April 79,4 Prozent. Zum Vorjahresmonat sanken die Bestellungen aus dem Ausland um 51,1 Prozent.

Die Exportquote lag im April 2009 bei 28,5 Prozent und war damit um 6,7 Prozentpunkte niedriger als im April 2008.


Innerhalb der umsatzmäßig wichtigsten Wirtschaftszweige ging der arbeitstäglich bereinigte Umsatz im April 2009 gegenüber April 2008 bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen am deutlichsten um 46,0 Prozent (Inland: - 18,9 Prozent, Ausland: - 67,7 Prozent) zurück. Es folgten die Metallerzeugung und –bearbeitung mit - 38,2 Prozent (Inland: - 18,5 Prozent, Ausland: - 60,7 Prozent), die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen mit - 32,2 Prozent (Inland: - 30,7 Prozent, Ausland: - 36,0 Prozent), die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit - 29,6 Prozent (Inland: - 13,4 Prozent, Ausland: - 49,6 Prozent), die Hersteller von Metallerzeugnissen mit - 26,2 Prozent (Inland: - 26,8 Prozent, Ausland: - 24,6 Prozent), der Maschinenbau mit - 24,8 Prozent (Inland: - 15,8 Prozent, Ausland: - 41,4 Prozent) und die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren mit - 20,8 Prozent (Inland: - 23,5 Prozent, Ausland: - 16,0 Prozent).

Umsatzanstiege wiesen neben dem umsatzseitig wichtigen Wirtschaftszweig Hersteller von Nahrungs- und Futtermitteln (+ 5,7 Prozent) auch die Branchen Herstellung von sonstigen Waren (+ 0,2 Prozent), Sonstiger Fahrzeugbau (+ 6,6 Prozent) und die Hersteller von Druckerzeugnissen usw. (+ 38,2 Prozent) aus.

Ende April 2009 waren in den Thüringer Industriebetrieben mit 50 und mehr Beschäftigten knapp 128 Tausend Personen beschäftigt. Das waren erstmals 133 Beschäftigte (- 0,1 Prozent) weniger als Ende April 2008.

Januar bis April
In den ersten vier Monaten 2009 betrug das Umsatzvolumen 7,0 Milliarden Euro. Zum Vergleichszeitraum des Vorjahres verringerten sich die Umsätze - bei einem Arbeitstag weniger - um 2,2 Milliarden Euro bzw. 23,7 Prozent. Der Rückgang betrug arbeitstäglich bereinigt 22,8 Prozent.

Entwicklung von Auftragseingang, Umsatz und Beschäftigte im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe

- Eine ausführliche Information über die umsatzseitig wichtigsten Wirtschaftszweige erfolgt in Kürze.

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Ab Berichtsmonat Januar 2009 wird erstmals die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) angewendet. Die WZ 2008 ist aus international harmonisierten Klassifikationen, insbesondere der NACE Rev.2 abgeleitet. Sie ist entsprechend europäischen Bestimmungen verbindlich anzuwenden.
Dies bedeutet, dass einige Bereiche, die bisher dem Bergbau oder dem Verarbeitenden Gewerbe zugeordnet waren, aus den Ergebnissen herausfallen (z.B. Verlagswesen, Recycling). Die Wirtschaftszweige haben sich teilweise inhaltlich und auch von der Bezeichnung her geändert. Die Vorjahre wurden entsprechend umgerechnet und sind somit vergleichbar.
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Weitere Auskünfte erteilt:
Detlev Ewald
Telefon: 03681 354-210
E-Mail: detlev.ewald@statistik.thueringen.de