Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 25. September 2009 - Nr. 394

Die Thüringer Industrie im Vergleich

Der Umsatz in den Thüringer Industriebetrieben mit 50 und mehr Beschäftigten sank im Juli 2009 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat um 18,1 Prozent. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik war das ein etwas geringerer Rückgang als in der Summe der neuen Bundesländer mit 18,9 Prozent. Der bundesweite Rückgang des Umsatzes fiel mit 19,8 Prozent ebenfalls höher aus als in Thüringen. Im bundesweiten Ländervergleich nahm Thüringen im Juli den sechsten Platz bei der Umsatzentwicklung ein.

Der Auslandsumsatz Thüringens sank im Juli 2009 gegenüber dem Vorjahresmonat um 22,9 Prozent. In den Industriebetrieben aller neuen Bundesländer und in Deutschland fiel der Rückgang der Auslandsumsätze mit - 18,8 Prozent und - 20,3 Prozent geringer aus. Mit seinem Rückgang im Auslandsgeschäft rangierte Thüringen auf dem neunten Platz aller Bundesländer.
Die Exportquote, d.h. der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, betrug in Thüringen 30,6 Prozent. Damit war sie um 2,1 Prozentpunkte niedriger als die der neuen Bundesländer und lag um 13,9 Prozentpunkte unter dem deutschlandweiten Wert.

Der Thüringer Absatz auf den inländischen Markt verringerte sich im Juli 2009 gegenüber dem Vorjahresmonat um 15,9 Prozent. In den Industriebetrieben aller neuen Bundesländer und in Deutschland war mit - 18,9 bzw. - 19,4 Prozent ein höherer Rückgang beim Inlandsumsatz zu verzeichnen. Bei der Entwicklung im Geschäft mit dem Inland rangierte Thüringen auf dem sechsten Platz.

Bei der Beschäftigtenentwicklung hatte Thüringen im Juli 2009 zum gleichen Monat des Vorjahres ein Minus von 3,4 Prozent. In den neuen Bundesländern sank die Beschäftigtenzahl um - 2,3 Prozent und in Deutschland verringerte sich die Beschäftigtenzahl deutlicher um 3,9 Prozent. Thüringen lag bei der Beschäftigtenentwicklung an zehnter Stelle aller Bundesländer.

Der Umsatz je Beschäftigten sank in Thüringen geringer als im Durchschnitt der neuen Bundesländer und im Bundesdurchschnitt. Im Vergleich der 16 Bundesländer rangierte Thüringen auf Platz sieben.

Ausgewählte Merkmale für Deutschland, die neuen Bundesländer und Thüringen
im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe
Merkmal Einheit Juli 2009 Januar bis Juli 2009
Absolute
Werte
Entwicklung
zum
Vorjahres-
monat
um %
Absolute
Werte
Entwicklung
zum
Vorjahres-
zeitraum
um %
Gesamtumsatz Deutschland Millionen
EUR
109 340 - 19,8 733 402 - 22,1
Neue Bundesländer 11 745 - 18,9 80 500 - 17,4
Thüringen 1 871 - 18,1 12 482 - 21,7
Auslandsumsatz Deutschland Millionen
EUR
48 620 - 20,3 319 874 - 25,6
Neue Bundesländer 3 840 - 18,8 26 466 - 21,1
Thüringen 573 - 22,9 3 851 - 29,3
Inlandsumsatz Deutschland Millionen
EUR
60 721 - 19,4 413 528 - 19,1
Neue Bundesländer 7 905 - 18,9 54 034 - 15,5
Thüringen 1 298 - 15,9 8 631 - 17,8
Exportquote Deutschland Prozent 44,5 x 43,6 x
Neue Bundesländer 32,7 x 32,9 x
Thüringen 30,6 x 30,9 x
Beschäftigte im
Monatsdurchschnitt
Deutschland 1 000
Personen
5 096 - 3,9 5 165 - 1,7
Neue Bundesländer 613 - 2,3 621 0,0
Thüringen 125 - 3,4 127 - 0,3
Umsatz-
produktivität
Deutschland EUR 21 455 - 16,6 141 984 - 20,7
Neue Bundesländer 19 147 - 16,9 129 721 - 17,4
Thüringen 14 911 - 15,3 98 054 - 21,5
Arbeitsstunden Deutschland Millionen
Stunden
637 - 10,4 4 398 - 10,0
Neue Bundesländer 80 - 9,8 568 - 7,4
Thüringen 16 - 12,2 114 - 9,0
Lohn und Gehalt
(Entgelte)
Deutschland Millionen
EUR
16 766 - 7,9 120 766 - 5,2
Neue Bundesländer 1 525 - 5,0 10 837 - 3,1
Thüringen 277 - 5,8 1 928 - 4,5
Deutschland und Neue Bundesländer (grundsätzlich vorläufige Ergebnisse)
X= Tabellenfach gesperrt, weil Aussage nicht sinnvoll


Entwicklung wichtiger Merkmale der Industrie im Juli 2009 zum Vorjahresmonat in Thüringen, den neuen Bundesländern und in Deutschland

Entwicklung Industrieumsatz im Monat Juli 2009 zum Vorjahresmonat nach Bundesländern

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Ab Berichtsmonat Januar 2009 wird erstmals die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) angewendet. Die WZ 2008 ist aus international harmonisierten Klassifikationen, insbesondere der NACE Rev.2 abgeleitet. Sie ist entsprechend europäischen Bestimmungen verbindlich anzuwenden.
Dies bedeutet, dass einige Bereiche, die bisher dem Bergbau oder dem Verarbeitenden Gewerbe zugeordnet waren, aus den Ergebnissen herausfallen (z.B. Verlagswesen, Recycling). Die Vorjahre wurden entsprechend umgerechnet und sind somit vergleichbar.
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Weitere Auskünfte erteilt:
Detlev Ewald
Telefon: 03681 354-210
E-Mail: detlev.Ewald@statistik.thueringen.de