Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 26. Mai 2010 - Nr. 129

Siedlungs- und Verkehrsflächen belegen 9 Prozent der Bodenfläche Thüringens

Am 31.12.2009 wurde für Thüringen eine Siedlungs- und Verkehrsfläche von 148 767 Hektar (= 1 488 Quadratkilometern) ausgewiesen. Das sind 9,2 Prozent der Bodenfläche des Freistaates (1 617 241 Hektar = 16 172 Quadratkilometer).
Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, entfällt mit 70 894 Hektar knapp die Hälfte (47,7 Prozent) der Siedlungs- und Verkehrsfläche auf Gebäude- und Freiflächen. Hierzu gehören u.a. Flächen für Wohngebäude, für Gewerbe- und Industrie, für Handel und Dienstleistungen nebst den unbebauten Flächen, die den Zwecken der Gebäude untergeordnet sind.
66 663 Hektar bzw. 44,8 Prozent werden als Verkehrsflächen ausgewiesen.
7 265 Hektar bzw. 4,9 Prozent dienen als Erholungsflächen, u.a. Grünanlagen, Sport- und Campingplätze.
Den Rest beanspruchen die Betriebsflächen ohne Abbauland (2 769 Hektar bzw. 1,9 Prozent) sowie Friedhofsflächen (1 175 Hektar bzw. 0,8 Prozent).

Im letzten Jahr wurde die Siedlung- und Verkehrsfläche um 976 Hektar bzw. 0,7 Prozent Hektar ausgedehnt.
Rein rechnerisch entspricht das einer täglicher Flächeninanspruchnahme für Wohn-, Gewerbe- und Industrieflächen, für Flächen für Verkehr, aber auch für begrünte Flächen wie Erholungs- und Friedhofsflächen im Jahr 2009 von 2,7 Hektar. Vergleichsweise wurde im Jahr 2008 ein Flächenverbrauch von täglich 2,5 Hektar und im Jahr 2007 von 2,0 Hektar ermittelt.

Von den 976 Hektar, die im Jahr 2009 für Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke neu in Anspruch genommen wurden, dienten 64 Prozent der Erweiterung von Siedlungsflächen.
Die Gebäude- und Freiflächen nahmen dabei um 423 Hektar (+ 0,6 Prozent) zu.
Die Erholungsflächen wuchsen um 203 Hektar (+ 2,9 Prozent).
Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur führte zu einem Flächenzuwachs der Verkehrsflächen um 354 Hektar (+ 0,5 Prozent). Damit waren 36 Prozent des Zuwachses bei den Siedlungs- und Verkehrsflächen auf diese Nutzung zurückzuführen.

Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche differiert bei regionaler Betrachtung erheblich.
Durch die in den kreisfreien Städten vorherrschende Siedlungsstruktur (Bevölkerungsdichte; Gewerbeansiedlung usw.) werden hier mit einem Anteil von durchschnittlich 22,5 Prozent an der Territorialfläche dieser Städte deutlich mehr Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke beansprucht als in den Landkreisen mit durchschnittlich 8,5 Prozent, gemessen an der Bodenfläche der Landkreise Thüringens.
In den kreisfreien Städten bewegt sich der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen an der Gesamtfläche zwischen 25,9 Prozent in der Stadt Weimar und 17,5 Prozent in der Stadt Eisenach.
In den Landkreisen weist, gemessen an der Bodenfläche des jeweiligen Kreises, das Altenburger Land mit 11,5 Prozent den höchsten Anteil und der Saale-Orla-Kreis mit 6,8 Prozent den geringsten Anteil auf.


Anmerkung:
Flächenveränderungen können auch aus Neuzuordnungen (Umbuchungen) der Nutzungsarten resultieren.

Siedlungs- und Verkehrsfläche in Thüringen
Nutzungsart Fläche Anteil
Nutzungsart an
Siedlungs- und
Verkehrsfläche
Fläche Anteil
Nutzungsart an
Siedlungs- und
Verkehrsfläche
Veränderung 2009
gegenüber
2008
31.12.2008 31.12.2009
Hektar Prozent Hektar Prozent Hektar Prozent
Gebäude- und Freifläche 70 471 47,7 70 894 47,7 423 0,6
Betriebsfläche (ohne Abbauland) 2 773 1,9 2 769 1,9 - 4 - 0,1
Erholungsfläche 7 062 4,8 7 265 4,9 203 2,9
Verkehrsfläche 66 309 44,9 66 663 44,8 354 0,5
Friedhöfe 1 176 0,8 1 175 0,8 - 1 0,0
Siedlungs- und Verkehrsfläche insgesamt 147 791 X 148 767 X 976 0,7



Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Territorialfläche nach Kreisen am 31.12.2009

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