Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 22. Oktober 2010 - Nr. 324

Nettoausgaben für Sozialhilfe stiegen in Thüringen im Jahr 2009 auf 400 Millionen Euro

Im Jahr 2009 wurden 456,6 Millionen Euro von den Sozialhilfeträgern Thüringens für Leistungen der Sozialhilfe nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) brutto ausgezahlt. Nach Abzug der Einnahmen in Höhe von 56,5 Millionen Euro, wie z.B. Kostenbeiträge und Kostenersatz, Leistungen Dritter oder Rückzahlungen, betrugen die Nettoausgaben 400,1 Millionen Euro. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik war das gegenüber dem Jahr zuvor ein Anstieg um 17,4 Millionen Euro bzw. 4,5 Prozent. Bundesweit stiegen die Nettoausgaben der Sozialhilfe um 5,9 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro.

Im Jahr 2009 wurden somit rein rechnerisch 177,24 Euro (2008: 168,00 Euro) je Einwohner für Sozialhilfe ausgegeben. Bundesweit waren es 255 Euro.
Bei der Betrachtung der kreisfreien Städte und Landkreise ergibt sich ein breit gefächertes Bild.
In 9 der insgesamt 23 kreisfreien Städte und Landkreise des Freistaates lag dieser Betrag über dem Landesdurchschnitt. Betroffen waren alle sechs kreisfreien Städte, wobei für die Stadt Eisenach mit 244,50 Euro je Einwohner der höchste Wert ermittelt wurde.
Der niedrigste Wert wurde für den Landkreis Eichsfeld mit 142,46 Euro je Einwohner ermittelt.

Eingliederungshilfe für behinderte Menschen
Der mit Abstand größte Teil der Sozialhilfeausgaben entfiel, wie bereits in den vergangenen Jahren, mit 283,6 Millionen Euro auf die Eingliederungshilfe für behinderte Menschen. Das waren mit 70,9 Prozent fast drei Viertel aller Nettoausgaben. Gegenüber 2008 sind sie um 11,4 Millionen Euro bzw. 4,2 Prozent gestiegen.
Im Jahr 2009 erhielten 22 481 Personen diese Art der Sozialhilfe. Das war gegenüber dem Jahr zuvor ein Anstieg um 1 196 Personen bzw. 5,6 Prozent.

Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
Die Nettoausgaben für Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung betrugen im vergangenen Jahr 52,1 Millionen Euro. Das entsprach 13,0 Prozent aller Nettoausgaben. Gegenüber 2008 sind diese Ausgaben um 3,8 Millionen bzw. 8,0 Prozent gestiegen.
Am 31.12.2009 erhielten diese Leistungsart 12 942 Personen. Gegenüber dem Vorjahresstichtag war das ein Rückgang um 142 Personen bzw. 1,1 Prozent.

Hilfe zur Pflege
Für Hilfe zur Pflege zahlten die Sozialhilfeträger im Jahr 2009 einen Nettobetrag in Höhe von 27,5 Millionen Euro. Der Anteil an den Nettoausgaben insgesamt betrug 6,9 Prozent. Das waren 0,9 Millionen Euro bzw. 3,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Diese Form der Sozialleistung nahmen 6 528 Bedürftige in Anspruch, im Jahr 2008 waren es 6 296 Personen (+ 232 Personen bzw. 3,7 Prozent).

Hilfe zum Lebensunterhalt
Für Hilfe zum Lebensunterhalt wurden im Jahr 2009 netto 20,8 Millionen Euro ausgegeben. Das entsprach einem Anteil an den gesamten Sozialhilfenettoausgaben von 5,2 Prozent. Gegenüber 2008 war das ein Anstieg von 0,9 Millionen Euro bzw. 4,6 Prozent.
Am 31.12.2009 waren 8 213 Personen auf diese Form der Sozialleistung angewiesen. Am Jahresende 2008 waren es 467 Personen bzw. 5,4 Prozent weniger.

Weitere Informationen, auch auf Kreisebene finden Sie in der beigefügten Tabelle oder in unserem umfangreichen Internetangebot unter www.statistik.thueringen.de


--------------------------------
Weitere Auskünfte erteilt:
Sigrid Langhammer
Tel.: 0361 37-734517
E-Mail: sigrid.langhammer@statistik.thueringen.de