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Pressemitteilung 003/2000
- Erste vorläufige Ergebnisse der Umsatzsteuerstatistik 1998 -
Umsatzsteuer-Vorauszahlungen 1998 in Thüringen 242 Millionen DM höher als im Jahre 1997
Nach ersten vorläufigen Ergebnissen der Umsatzsteuerstatistik 1998 gab es
in Thüringen 71 882 umsatzsteuerpflichtige Unternehmen, die eine
Umsatzsteuer-Voranmeldung abgaben und deren Jahresumsatz mindestens 32 500 DM betrug.
Das waren 1 512 Unternehmen bzw. 2,1 Prozent mehr als im Jahre 1997.)*
Die Wirtschaftsbereiche Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen,
Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen, der Bereich der sonstigen
öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen sowie das Baugewerbe hatten die höchste
Anzahl an Unternehmenszugängen.
Der steuerbare Umsatz erreichte 1998 in Thüringen 86 Milliarden
DM. Er lag damit um rund 2,5 Milliarden DM bzw. 3 Prozent über dem Ergebnis von 1997.
Die Umsätze im Verarbeitenden Gewerbe und im Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen,
Vermietung beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für
Unternehmen erhöhten sich um 2,2 Milliarden DM (10,3 Prozent) bzw. um 1,1 Milliarden DM
(11,6 Prozent). Demgegenüber stand ein Umsatzrückgang im Baugewerbe von fast
1,1 Milliarden DM (- 7,5 Prozent).
Im Jahre 1998 entfielen 98 Prozent der steuerbaren Umsätze auf
Lieferungen und Leistungen. Die innergemeinschaftlichen Erwerbe, welche die Umsätze des
EU-Binnenmarktes widerspiegeln, stiegen um rund ein Viertel auf 2,1 Milliarden DM. Dieser
Zuwachs war ebenso wie 1997 überwiegend auf das Verarbeitende Gewerbe zurückzuführen.
Als durchschnittlicher Umsatz aller erfassten Unternehmen wurden
1,2 Millionen DM ermittelt. Der geringste durchschnittliche Umsatz wurde mit 0,2 Millionen
DM im Gastgewerbe und der höchste mit 26,4 Millionen DM im Bereich Energie-
und Wasserversorgung erzielt. Insgesamt stieg der in Thüringen durchschnittlich
steuerbare Umsatz eines Unternehmens gegenüber 1997 um 10 Tausend DM bzw. 0,9
Prozent.
Die steuerpflichtigen Umsätze erhöhten sich um 2,5 Prozent auf
79,5 Milliarden DM.
Die steuerfreien Umsätze (hierzu gehören per Gesetz z.B. Exporte, Umsätze der
Heilberufe, Umsätze im Geld- und Kapitalverkehr oder Umsätze in bestimmten kulturellen
und sozialen Bereichen) stiegen um 9,4 Prozent auf 6,5 Milliarden DM. Zuwächse gab es
besonders im Verarbeitenden Gewerbe (+ 443 Millionen DM) und im Bereich Grundstücks- und
Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen überwiegend
für Unternehmen (+ 260 Millionen DM).
Vor allem durch die ab 1.4.1998 in Kraft getretene Anhebung des
Steuersatzes von 15 auf 16 Prozent stieg im Jahre 1998 die ermittelte Umsatzsteuer vor
Abzug der Vorsteuer um 835 Millionen DM bzw. 7,7 Prozent. Zu dieser Entwicklung trugen
besonders die Bereiche Verarbeitendes Gewerbe (+ 407 Millionen DM), Handel (+ 211
Millionen DM) sowie Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen,
Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen (+ 184 Millionen DM) bei.
Die an die Finanzverwaltung abgeführten Umsatzsteuer-Vorauszahlungen, die letzten
Endes als Mehrwertsteuer von den Verbrauchern erbracht wurden, fielen mit
2 794 Millionen DM um 242 Millionen DM bzw. 9,5 Prozent höher aus als
1997. Dieser Anstieg war zu mehr als zwei Dritteln ebenfalls den o. g. drei Bereichen
zuzuordnen.
Die umsatzstärksten Wirtschaftsbereiche blieben 1998 - wie bereits
in den Jahren davor - das Verarbeitende Gewerbe, der Handel (einschließlich
Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) und das Baugewerbe. Mit Anteilen von 27,
26 und 15 Prozent erzielten diese Bereiche zwei Drittel des Gesamtumsatzes, wobei der
Anteil des Verarbeitenden Gewerbes erstmals den des Handels überstieg. An vierter Stelle
folgt mit einem Anteil von 12 Prozent am Umsatzvolumen der Wirtschaftsbereich
Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen und Erbringung von
Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen. In diesem Bereich erhöhte sich der
steuerbare Umsatz gegenüber 1997 um 1,1 Milliarden DM bzw. 11,6 Prozent.
Nach Rechtsformen betrachtet, bildeten die erfassten
Einzelunternehmen - wie bereits 1997 - mit 73 Prozent die größte
Steuerpflichtigengruppe. Sie erzielten 27 Prozent des gesamten steuerbaren Umsatzes. Am
zweithäufigsten vertreten war die GmbH. Mit einem Anteil von 14 Prozent an der Anzahl der
Unternehmen (1997: 15 Prozent) erzielten sie den höchsten steuerbaren Umsatz (46
Prozent).
So erfolgt die Steuerberechnung:
Steuerbarer Umsatz ohne Umsatzsteuer steuerfreier Umsatz = steuerpflichtiger Umsatz
x Steuersatz = Umsatzsteuer vor Abzug der Vorsteuer Vorsteuerbeträge
Kürzungsbeträge Sondervorauszahlung = Umsatzsteuer-Vorauszahlung (Zahllast) oder
im Erstattungsfalle der Überschuss
)* Dabei ist zu beachten, dass hier nur die Unternehmer
umsatzsteuerpflichtig und dementsprechend in die Statistik einbezogen sind, die ihr
Unternehmen von Thüringen aus ganz oder überwiegend betreiben.
Erfurt, 5. Januar 2000
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