Pressemitteilung 005/2000


Zurückhaltende Investitionsbereitschaft der Unternehmen des Thüringer Baugewerbes im Geschäftsjahr 1998

Im Rahmen der Statistiken des Baugewerbes wird jährlich eine Unternehmens- und Investitionserhebung durchgeführt. Wegen der Bezugnahme auf Bilanzdaten der Unternehmen kann eine solche Erhebung erst relativ spät nach Abschluß des Geschäftsjahres erfolgen.

In die Erhebung einbezogen sind Unternehmen des Bauhauptgewerbes (Vorbereitende Baustellenarbeiten, Hoch- und Tiefbau) und des Ausbaugewerbes (Bauinstallation, Sonstiges Baugewerbe) mit mindestens 20 Beschäftigten.

Die anhaltende Konjunkturschwäche im Baugewerbe war nicht ohne Einfluß auf die Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Die seit 1996 rückläufige Entwicklung der Investitionen setzte sich 1998 fort (- 10,0 Prozent bzw. - 25 Millionen DM gegenüber 1997).

Bauhauptgewerbe

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, gab es nach den für das Jahr 1998 vorliegenden Ergebnissen in Thüringen 662 meldepflichtige Unternehmen des Bauhauptgewerbes mit insgesamt 34 484 Beschäftigten.
Im Vergleich zu 1997 nahm damit sowohl die Anzahl der auskunftspflichtigen Unternehmen um 0,9 Prozent als auch die der Beschäftigten um 3,4 Prozent ab.

Nachdem die Investitionen im Bauhauptgewerbe im vorhergehenden Jahr um 23,2 Prozent sanken, fiel die rückläufige Entwicklung 1998 geringer aus. So wurde mit 168 Millionen DM um 5,5 Prozent weniger in Sachanlagen investiert als 1997. Diese Investitionen tätigten rund
86 Prozent aller erfaßten Unternehmen (Vorjahr: 90 Prozent).

Das Minus der Bruttoanlageinvestitionen ergab sich aus der Tendenz, vor allem weniger in Bauten und Grundstücken, aber auch in Ausrüstungen zu investieren. Während die Ausrüstungsinvestitionen um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr abnahmen, sanken die Investitionen in Immobilien um 10,3 Prozent.
Den höchsten Anteil an den getätigten Investitionen hatten 1998 die Ausrüstungsgüter mit 138 Millionen DM bzw. 82,1 Prozent. 1997 waren es 81,2 Prozent.

Die Investitionen pro Beschäftigten beliefen sich 1998 auf 4 873 DM und verringerten sich damit binnen Jahresfrist um 111 DM, da die Investitionssumme stärker abnahm als die Beschäftigtenzahl.

1998 zeigte das Verhältnis der Investitionen zum Umsatz, dass wie im Jahr zuvor 3,3 Prozent des Umsatzes investiv gebunden waren.

Der Wert der aktivierten Sachanlagen, die an Dritte vermietet oder verpachtet wurden, machte 1998 3,0 Millionen DM aus. Das Verhältnis dieser aktivierten Leasinggüter zu den aktivierten Investitionen insgesamt betrug 2,1 Prozent (Vorjahr: 2,5 Prozent).

Ausbaugewerbe

Für das Geschäftsjahr 1998 wurden 494 meldepflichtige Unternehmen mit 19 508 Beschäftigten registriert. Das waren 29 Betriebe und rund 1 700 Beschäftigte weniger als im Geschäftsjahr 1997 (- 5,5 bzw. – 7,9 Prozent).

Nach Berechnungen des Thüringer Landesamtes für Statistik nahmen die Investitionen dieser Unternehmen gegenüber dem Jahr 1997 um 22,0 Prozent ab. Verursacht wurde diese Entwicklung u.a. durch den Rückgang der Investitionen bei Grundstücken und Bauten (- 29,3 Prozent). Die Ausrüstungsinvestitionen nahmen ebenfalls ab (- 18,6 Prozent).

Etwa 86 Prozent der erfaßten Unternehmen tätigten 1998 Investitionen in Höhe von 52 Millio- nen DM. Je Beschäftigten errechnet sich damit eine Investitionssumme von 2 677 DM. Das waren 485 DM weniger als im Jahr 1997.

Mit 37 Millionen DM investierte das Ausbaugewerbe 70,6 Prozent in Ausrüstungen, wie z.B. in Maschinen und Geräten (1997: 67,5 Prozent).

Bezogen auf den Umsatz erreichten die Bruttoanlageinvestitionen 1998 einen Anteil von 2,2 Prozent (1997: 2,7 Prozent).

Im Geschäftsjahr 1998 machte der Wert der aktivierten Leasinggüter 0,8 Millionen DM aus. Das Verhältnis zu den Bruttoanlageinvestitionen insgesamt betrug damit 1,6 Prozent (Vorjahr: 2,0 Prozent).

Erfurt, 12.Januar 2000


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