Pressemitteilung 026/2000Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort in Thüringen erhöhte sich 1999 um 1,4 ProzentDas Thüringer Landesamt für Statistik legt Ergebnisse einer ersten, noch vorläufigen Jahresdurchschnittsberechnung 1999 für die Entwicklung der Erwerbstätigen am Arbeitsort in Thüringen vor. Nach Berechnungen des Arbeitskreises "Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder", Mitglieder dieses Arbeitskreises sind alle Statistischen Landesämter und das Statistische Bundesamt, hatten 1999 im Jahresdurchschnitt 1,4 Prozent bzw. ca. 14 Tausend Erwerbstätige mehr als im Jahr 1998 einen Arbeitsplatz im Freistaat Thüringen. In Deutschland erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen um 0,3 Prozent, im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) um 0,5 Prozent. Demgegenüber verringerte sich im Gebiet der neuen Bundesländer (ohne Berlin) die Zahl der Erwerbstätigen um 0,1 Prozent. Die Entwicklung der Erwerbstätigen in den einzelnen Wirtschaftsbereichen verlief in Thüringen auch 1999 uneinheitlich. Einen hohen Beschäftigungszuwachs verzeichnete erneut das Verarbeitende Gewerbe mit einem Zuwachs um ca. 8 Tausend Beschäftigte. Der hohe Zuwachs der Erwerbstätigen am Arbeitsort in Thüringen ist auch auf einen erhöhten Einsatz arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen zurückzuführen. So stieg die Zahl der geförderten Arbeitnehmer in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) im Jahresdurchschnitt 1999 gegenüber 1998 um 3,1 Tausend Personen, die Zahl der Beschäftigten in Strukturanpassungsmaßnahmen (SAM) einschließlich der geförderten Personen nach § 249h AFG (Arbeitsförderungsgesetz) erhöhte sich im Jahresdurchschnitt 1999 gegenüber 1998 um 6,5 Tausend Personen. Den hier vorgelegten Erwerbstätigenzahlen liegt das sogenannte Arbeitsortkonzept zugrunde, d.h. die ausgewiesenen Werte umfassen nur diejenigen Erwerbstätigen, die ihren Arbeitsort in Thüringen haben. Auspendler in die anderen Bundesländer bleiben unberücksichtigt, Einpendler aus anderen Bundesländern sind einbezogen. Die durchgeführten Berechnungen wurden bereits nach dem neuen Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) 1995 vorgenommen. Die Ratsverordnung zum ESVG 1995 verpflichtet alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen auch die Erwerbstätigen am Arbeitsort nach einheitlichen Konzepten und Systematiken zu berechnen, so dass alle gesamtwirtschaftlichen Kenngrößen sowohl auf nationaler wie auch auf regionaler Ebene europaweit vergleichbar sind. Das ESVG 1995 löst das bisher in Deutschland angewandte nationale System ab. Die Umstellung auf das ESVG 1995 bedeutet in der Erwerbstätigenrechnung in Deutschland vor allem eine Niveaukorrektur der bisherigen Angaben nach oben durch eine umfassende Berücksichtigung der geringfügig Beschäftigten. Von dieser Niveaukorrektur sind hauptsächlich die alten Bundesländer betroffen. Gleichzeitig erfolgt auch in der Erwerbstätigenrechnung die Umstellung auf die Wirtschaftszweigsystematik WZ 93. Eine Änderung ergibt sich auch bei der Darstellung der Länderergebnisse: Berlin wird nicht mehr in Berlin-West und Berlin-Ost getrennt, so dass der Nachweis nach den Gebietsständen Früheres Bundesgebiet" und Neue Bundesländer und Berlin-Ost" entfällt. Der Arbeitskreis "Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder" hat die äußerst aufwendigen Umstellungsarbeiten auf das ESVG 1995 noch nicht komplett abgeschlossen. Mitte des Jahres 2000 können die revidierten Reihen für die Erwerbstätigen am Arbeitsort 1991 bis 1998 auf Länderebene vorgelegt werden. Dadurch sind die Auswertungsmöglichkeiten der bereits nach dem ESVG 1995 berechneten Entwicklungsraten für das Jahr 1999 momentan auf Regional- und Bundesvergleiche beschränkt. Die Niveauunterschiede der Erwerbstätigen am Arbeitsort nach ESVG 1995 gegenüber den bisherigen Ergebnissen sind so gravierend, dass die Länderwerte mit den bisher veröffentlichten Zeitreihen nicht vergleichbar sind. Über die Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort in den einzelnen Bundesländern informiert die nachstehende Tabelle.
Weitere Auskünfte erhalten Sie durch das Referat Volkswirtschaftliche
Gesamtrechnungen, Erwerbstätigkeit, Umweltökonomische Gesamtrechnungen Erfurt, 15. Februar 2000 |
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