Pressemitteilung 031/2000


Ernährungsgewerbe und Fahrzeugbau im Jahr 1999
die umsatzstärksten Industriewirtschaftszweige in Thüringen

Die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten1) der Thüringer Industrie erzielten 1999 mit 32,3 Milliarden DM den höchsten Umsatz seit 1991. Gegenüber 1998 stieg der Umsatz um 8,1 Prozent. Welchen Anteil hatten die einzelnen Wirtschaftszweige an dieser Entwicklung?

Die höchsten Umsätze erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik die Wirtschaftszweige:
Ernährungsgewerbe (Umsatz: 3,8 Milliarden DM, Entwicklung gegenüber 1998: + 0,8 Prozent),
Fahrzeugbau (3,7 Milliarden DM, + 2,0 Prozent),
Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten usw. (2,9 Milliarden DM, + 32,6 Prozent),
Maschinenbau (2,6 Milliarden DM, + 3,4 Prozent),
Herstellung von Metallerzeugnissen (2,5 Milliarden DM, + 8,1 Prozent),
Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden (2,4 Milliarden DM, + 6,5 Prozent),
Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung usw. (2,2 Milliarden DM, + 6,6 Prozent) und
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (2,0 Milliarden DM, + 6,0 Prozent).

Damit wurden rund 68 Prozent des Gesamtumsatzes von 8 der 22 Thüringer Wirtschaftszweige erbracht.

Die Wirtschaftszweige Recycling (Anteil am Gesamtumsatz: 0,2 Prozent, Entwicklung gegenüber 1998: – 18,3 Prozent), Bekleidungsgewerbe (0,2 Prozent, + 36,7 Prozent) und Sonstiger Fahrzeugbau (0,4 Prozent, + 8,1 Prozent) sind in Thüringen nur in geringem Umfang vertreten.

Der Anteil des Auslandsumsatzes am Umsatz insgesamt (Exportquote) verringerte sich mit 18,7 Prozent gegenüber 1998 (18,9 Prozent) geringfügig.
Die Wirtschaftszweige mit der höchsten Exportquote waren: Chemische Industrie (38,8 Prozent), Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik (35,7 Prozent), Medizin-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, Optik (33,9 Prozent), Fahrzeugbau (32,0 Prozent), Metallerzeugung und -bearbeitung (30,5 Prozent), Holzgewerbe (27,7 Prozent) und Maschinenbau (22,4 Prozent).
Relativ geringe Exportquoten wurden in den Betrieben der Wirtschaftszweige Sonstiger Fahrzeugbau (3,0 Prozent) und Ernährungsgewerbe (3,4 Prozent) ermittelt.

Die Produktivität (Umsatz je Beschäftigten) betrug 1999 im Monatsdurchschnitt 21 721 DM.
Folgende Wirtschaftszweige mit einem hohen Umsatz je Beschäftigten wurden ermittelt: Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten usw. (205 874 DM), Fahrzeugbau (39 672 DM), Chemische Industrie (23 994 DM), Holzgewerbe (23 553 DM) und Verlagsgewerbe, Druckgewerbe usw. (23 102 DM).

Im Zeitraum von 1991 bis 1999 vollzog sich ein Wandel in der Wirtschaftsstruktur Thüringens.

Die deutlichste Zuwachsrate verzeichnete der Fahrzeugbau. Der Anteil dieses Wirtschaftszweiges am Umsatz insgesamt stieg von 4,0 Prozent im Jahre 1991 auf 11,5 Prozent im Jahre 1999. Es folgen die Wirtschaftszweige Herstellung von Metallerzeugnissen mit Steigerungsraten von 4,0 auf 7,9 Prozent und Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren von 2,3 auf 4,5 Prozent.

Die Anteile am Gesamtumsatz veränderten sich im Zeitraum von 1991 bis 1999 in folgenden Wirtschaftszweigen geringfügig: Ihre Position festigten die Wirtschaftszweige Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden (Anteil des Umsatzes dieses Wirtschaftszweiges am Umsatz insgesamt 1991: 6,6 Prozent und 1999: 7,3 Prozent), Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung usw. (5,3 Prozent, 1999: 6,9 Prozent), Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik (2,9 Prozent, 1999: 4,8 Prozent) Holzgewerbe (1,8 Prozent, 1999: 3,5 Prozent), Verlagsgewerbe (1,8 Prozent, 1999: 3,1 Prozent).
Anteilsverluste gab es dagegen für die Wirtschaftszweige Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Spielwaren usw. (5,3 Prozent, 1999: 4,5 Prozent), Chemische Industrie (4,9 Prozent, 1999: 3,5 Prozent), und Metallerzeugung und -bearbeitung
(3,7 Prozent, 1999: 2,3 Prozent).

Besonders deutlich gingen die Anteile der Wirtschaftszweige Ernährungsgewerbe von 20,8 Prozent im Jahre 1991 auf 11,8 Prozent im Jahre 1999 und Maschinenbau von 15,8 auf 8,0 Prozent zurück.

1) Zur Entlastung kleinerer Betriebe werden monatlich nur die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten der Industrie (Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe) befragt.

Erfurt, 22. Februar 2000


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