Pressemitteilung 049/2000


Anzahl der Ehescheidungen 1999 nicht weiter gestiegen

Im Jahre 1999 wurden in Thüringen 4 960 Ehen rechtskräftig geschieden. Das waren 28 Ehescheidungen (0,6 Prozent) weniger als ein Jahr zuvor. Damit setzte sich der seit 1992 anhaltende Trend steigender Scheidungszahlen nicht fort.
Die Anzahl der Scheidungen blieb mit 2,02 Ehescheidungen je 1000 Einwohner auf dem Stand von 1998.
Werden beide Ehepartner und die 4 541 Scheidungskinder berücksichtigt, waren 1999 knapp 6 von 1000 Einwohnern unmittelbar familiär von einer Scheidung betroffen.

Wird die Entwicklung der Ehedauer bis zur Scheidung betrachtet, so ist auffällig, dass eine Verschiebung stattgefunden hat. Wurden 1995 noch 27,5 Prozent der Scheidungen nach einer Ehedauer von bis zu 6 Jahren geschieden, entfielen 1999 nur noch 15,6 Prozent aller Scheidungen auf diese Gruppe. Dagegen stieg der Anteil mit einer Ehedauer von 21 und mehr Jahren von rund 11 auf 18 Prozent an. 373 Paare hatten 1999, zum Zeitpunkt ihrer Scheidung, die Silberhochzeit schon hinter sich.
Die meisten Scheidungen erfolgten 1993 nach 4 Ehejahren, 1996 nach 7 Jahren und 1999 erst nach 10 Jahren. Das in der Vergangenheit oft genannte "verflixte siebte Jahr" hat damit vermutlich seine Bedeutung verloren.

Obwohl die Anzahl der geschiedenen Ehen, in denen beide oder ein Ehepartner nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, 1999 gegenüber 1997 um 47,7 Prozent zugenommen hat, bewegte sich ihr Anteil an den Scheidungen insgesamt mit 3,3 Prozent auch 1999 auf niedrigem Niveau.
Bei 147 Ehescheidungen hatte 1 Partner nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, in 17 Fällen beide Partner.

Im Jahre 1999 stellten mit 69 Prozent überwiegend die Frauen die Scheidungsanträge, von den Männern gingen 29 Prozent und von beiden 2 Prozent der Anträge aus.
Der Anteil der einvernehmlichen Scheidungen nach einjähriger Trennung stieg 1999 auf 64,5 Prozent (1998: 62 Prozent). Demgegenüber ging der Anteil nicht einvernehmlicher Scheidungen nach einjähriger Trennung auf 30 Prozent (1998: 33 Prozent) zurück. Der Anteil der Scheidungen, denen eine dreijährige Trennung der Partner vorausging, blieb mit knapp 5 Prozent konstant.

Entwicklung der Ehescheidungen in Thüringen 1995 bis 1999
Jahr Anzahl der Ehescheidungen Von der Scheidung
betroffene
minderjährige Kinder
absolut je 1000 der Bevölkerung darunter
einvernehmliche
Scheidung nach
einjähriger Trennung
nicht einvernehmliche
Scheidung nach
einjähriger Trennung
1995 3.493 1,39 3 060 236 3 705
1996 3.955 1,58 2 146 1 552 4 045
1997 4.527 1,82 2 547 1 773 4 646
1998 4.988 2,02 3 073 1 647 4 570
1999 4.960 2,02 3 201 1 493 4 541

Erfurt, 9. März 2000


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