Pressemitteilung 068/2000


Jeder vierte Thüringer lebt heute von Rente oder Pension

Für rund 43 Prozent der Thüringer war nach Ergebnissen des Mikrozensus im April 1999 das Erwerbseinkommen die hauptsächliche Einkommensquelle. An zweiter Stelle folgte nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik mit einem Anteil von 26 Prozent der Unterhalt aus Rente und Pension. Damit lebte jeder vierte Thüringer im April 1999 von Rente oder Pension.

Weitere 21 Prozent der Einwohner waren überwiegend auf Unterhalt von Eltern, Ehegatten und sonstigen Verwandten angewiesen.
Für rund 8 Prozent der Thüringer stand Arbeitslosengeld bzw. -hilfe hauptsächlich für den Lebensunterhalt zur Verfügung.
Fast 3 Prozent lebten in erster Linie von weiteren staatlichen Transferleistungen wie Sozialhilfe, BaföG, Leistungen aus der Pflegeversicherung usw.
Eigenes Vermögen, Vermietung, Zinsen u.ä.
kam dagegen als überwiegenden Quelle des Lebensunterhalts nur selten vor (etwa jeder 1000 Einwohner).

Die genannten Einkommensquellen waren nach Geschlecht, Alter und Erwerbsbeteiligung sehr unterschiedlich verteilt:
So lebten 49 Prozent der Männer, aber nur 37 Prozent der Frauen überwiegend von ihrem Erwerbseinkommen.
Im Gegensatz dazu war der Anteil der Frauen, die in erster Linie von Rente und Pension lebten, mit 31 Prozent deutlich höher als bei den Männern (21 Prozent). Das ist sowohl auf das frühere Renteneinstiegsalter der Frauen (60 Jahre gegenüber 65 Jahren bei Männern) als auch auf einen größeren Anteil älterer Frauen zurückzuführen. So waren am 31.12.1998 insgesamt 19,8 Prozent der Thüringer Frauen 65 Jahre und älter, bei den Männern betrug der Anteil 11,6 Prozent.

Von den 15- bis 20-Jährigen waren 64 Prozent überwiegend auf den Unterhalt von ihren Eltern oder anderen Angehörigen angewiesen und nur 32 Prozent lebten überwiegend von ihrem eigenen Erwerbseinkommen. Dagegen bestritten 64 Prozent der 20- bis 25-Jährigen ihren Lebensunterhalt aus Erwerbseinnahmen und nur 18 Prozent wurden von Eltern und Angehörigen unterhalten.

Ein Vergleich der Mikrozensusergebnisse vom April der Jahre 1991 und 1999 zeigt deutliche Veränderungen, die besonders durch folgende Trends gekennzeichnet sind:

  • der Anteil der Thüringer, die durch überwiegend eigenes Erwerbseinkommen ihren Lebensunterhalt bestreiten, ging von 1991 bis 1999 von 47 Prozent auf 43 Prozent zurück.

  • der Anteil der von Rente und Pension Lebenden ist von 18 auf 26 Prozent gestiegen.

  • von Eltern und anderen Angehörigen wurden im April 1991 rund 24 Prozent der Thüringer unterhalten. Im April 1999 betraf das 21 Prozent.

Überwiegender Lebensunterhalt April 1991 April 1999
Anteil in Prozent
Erwerbstätigkeit 47,4 42,9
Rente/Pension 18,2 25,8
Angehörige 23,8 20,8
Arbeitslosengeld/-hilfe 5,3 7,7
Sozialhilfe/ BaföG, weitere staatl. Unterhaltsleistungen 5,2 2,7

Erfurt, 24. März 2000


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