Pressemitteilung 077/2000


Exportergebnis des Vorjahres 1999 nicht erreicht

Ausfuhr

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Thüringer Landesamtes für Statistik wurden 1999 Waren im Wert von 6,1 Milliarden DM ausgeführt. Obwohl im letzten Vierteljahr 1999 rund 29 Prozent der Jahresausfuhr erzielt wurde, ging das Ausfuhrvolumen gegenüber 1998 um 215,9 Millionen DM bzw. 3,4 Prozent zurück. Die Steigerungen der Ausfuhren nach Asien, Amerika, Afrika und Australien konnten die Rückgänge der Lieferungen in die europäischen Länder nicht ausgleichen. Somit wurde erstmals seit 1992 das Exportergebnis des Vorjahres nicht erreicht.
Rund 5,2 Milliarden DM bzw. 86 Prozent der Gesamtausfuhr entfielen auf Fertigwaren. Das waren 2,2 Prozent weniger als 1998. Zu den wichtigsten Exportgütern zählten 1999 weiterhin Kraftfahrzeuge mit einem Anteil an der Gesamtausfuhr von 21,1 Prozent (1998: 22,6 Prozent), elektrotechnische Erzeugnisse/elektrische Maschinen mit einem Anteil von 16,6 Prozent (1998: 14,4 Prozent) sowie feinmechanische und optische Erzeugnisse mit 7,0 Prozent (1998: 6,8 Prozent).
Die Ernährungswirtschaft führte 1999 für 401,9 Millionen DM Waren aus. Das waren 11,5 Prozent weniger als 1998. Hauptausfuhrgüter waren Tabakerzeugnisse (+ 3,2 Prozent gegenüber 1998), Fleisch und Fleischwaren (+ 33,6 Prozent), Kakaoerzeugnisse (- 28,1 Prozent), sonstige pflanzliche Nahrungsmittel (+ 3,2 Prozent) sowie Milch (- 38,0 Prozent).

Wichtigste Ausfuhrländer
Im Jahre 1999 gingen 79,0 Prozent der Thüringer Ausfuhren in europäische Länder (- 5,0 Prozent gegenüber 1998). Deutlich weniger Waren wurden in die mittel- und osteuropäischen Länder geliefert (- 21,3 Prozent). Allein nach Russland ging der Export gegenüber dem Vorjahr um 31,6 Prozent zurück.
Die Ausfuhren in die EU-Mitgliedstaaten lagen um 0,5 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Weniger Güter wurden nach Italien (- 35,2 Prozent), Finnland (- 13,8 Prozent), in die Niederlande (- 7,1 Prozent) und Dänemark (- 0,6 Prozent) geliefert.
Im Jahre 1999 löste Frankreich nach zwei Jahren Italien als größten Handelspartner Thüringens ab. Mit 788,1 Millionen DM (Anteil an Gesamtausfuhr 12,9 Prozent) wurden 20,0 Prozent mehr Waren geliefert als 1998. Rund 50 Prozent der Lieferungen nach Frankreich waren Kraftfahrzeuge.
Nach Italien gingen 9,0 Prozent der Gesamtausfuhr, gefolgt von den Niederlanden (7,7 Prozent), den Vereinigten Staaten von Amerika (6,5 Prozent) und Österreich (5,5 Prozent).

Einfuhr

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik weiter mitteilt, wurden 1999 Waren im Wert von 6,2 Milliarden DM nach Thüringen eingeführt. Das waren 350,3 Millionen DM bzw.5,9 Prozent mehr als 1998.
Ebenso wie bei der Ausfuhr überwogen bei der Einfuhr die Fertigwaren mit 5,5 Milliarden DM bzw. einem Anteil von 88 Prozent an der Gesamteinfuhr. Der Zuwachs gegenüber 1998 betrug rund 8 Prozent. Hauptimportgüter waren mit 17,9 Prozent aller Einfuhren Büromaschinen (1998: 16,1 Prozent), elektrotechnische Erzeugnisse/elektrische Maschinen mit einem Anteil von 16,8 Prozent (1998: 16,2 Prozent) und Kraftfahrzeuge mit 16,6 Prozent (1998: 21,2 Prozent) Damit wechselten Büromaschinen und Kraftfahrzeuge die Plätze.
Die Ernährungswirtschaft führte für 390,2 Millionen DM Erzeugnisse ein, 1,6 Prozent mehr als 1998. Die wichtigsten Einfuhrgüter waren Gemüse und Küchengewächse (- 6,1 Prozent gegenüber 1998), Obst - außer Südfrüchte-  (- 10,6 Prozent), sonstige pflanzliche Nahrungsmittel (- 11,4 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (- 12,4 Prozent).

Wichtigste Einfuhrländer
Mit 4,6 Milliarden DM wurden fast drei Viertel der Güter in europäischen Staaten eingekauft, darunter aus der Europäischen Union für 3,0 Milliarden DM. Die Importe aus den Ländern der EU erhöhten sich gegenüber 1998 um rund 12 Prozent. Die Lieferungen aus den Niederlanden und Irland stiegen jeweils um rund 107 Prozent, aus dem Vereinigten Königreich um rund 89 Prozent.
Aus den mittel- und osteuropäischen Ländern stiegen die Lieferungen um annähernd ein Viertel (23,9 Prozent).
Im Jahre 1999 wurde Spanien als langjähriger Hauptimporteur Thüringens von den Niederlanden abgelöst. Güter für 621,9 Millionen DM, ein Zehntel der Gesamteinfuhr, waren aus den Niederlanden. Über die Hälfte der Lieferungen betrafen elektrotechnische Erzeugnisse und elektrische Maschinen (32 Prozent) sowie Büromaschinen (22 Prozent).
Weitere wichtige Einfuhrländer waren Taiwan (Anteil an Gesamteinfuhr 7,8 Prozent), Spanien (7,1 Prozent), Österreich (6,9 Prozent) und Polen (6,5 Prozent).

Detaillierte Angaben für Thüringen - nach Warengruppen und Ländern - enthält der Statistische Bericht „Aus- und Einfuhr in Thüringen, Januar 1998 - Dezember 1999“.

Hauptausfuhrgüter und Hauptabnehmer waren:

Warenuntergruppe
Land
Volumen
Veränderung
1999 gegenüber 1998
Anteil an Gesamtausfuhr
Warenuntergruppe Land
1999
um Prozent in Prozent
Kraftfahrzeuge - 9,8 100,0  
Frankreich 27,7 30,5 49,7
Italien - 54,6 15,8 37,0
Spanien 470,1 11,1 47,4
 
Elektrotechnische Erzeugnisse / elektrische Maschinen 11,0 100,0  
Frankreich 57,0 12,1 15,5
Vereinigtes Königreich 24,1 8,3 25,9
Vereinigte Staaten von Amerika 53,2 7,3 18,5
 
Feinmechanische und optische Erzeugnisse - 0,4 100,0  
Vereinigte Staaten von Amerika 0,6 18,8 20,3
Niederlande 19,2 6,7 6,1
Japan 3,3 6,6 31,0

Haupteinfuhrgüter und Hauptlieferanten waren:

Warenuntergruppe
Land
Veränderung
Volumen
1999 gegenüber 1998
Anteil an Gesamteinfuhr
Warenuntergruppe Land
1999
um Prozent in Prozent
Büromaschinen 18,2 100,0  
Taiwan 26,6 31,4 72,5
China 45,8 19,8 70,1
Niederlande 448,6 12,2 21,9
 
Elektrotechnische Erzeugnisse / elektrische Maschinen 10,3 100,0  
Vereinigte Staaten von Amerika - 34,3 19,3 62,1
Niederlande 664,6 18,7 31,5
Vereinigtes Königreich 278,4 12,5 46,8
 
Kraftfahrzeuge - 17,2 100,0  
Spanien - 40,0 30,1 69,8
Österreich - 4,5 26,5 63,2
Frankreich 7,3 10,7 29,7

Erfurt, 11. April 2000


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