Pressemitteilung 133/2000


Wohnungsbaunachfrage in den ersten vier Monaten 2000
Weiterhin mehr Genehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser,
deutlich weniger für Mehrfamilienhäuser

Von Januar bis April 2000 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 2 706 Wohnungen zum Bau freigegeben. Damit ging die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) in den ersten vier Monaten 2000 gegenüber dem Vorjahresberichtszeitraum um 23,1 Prozent zurück.
Der überwiegende Teil (79,1 Prozent) der genehmigten Wohnungen entsteht nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik in Neubauten. Die weiteren 20,9 Prozent der Wohnungen werden durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden geschaffen.

Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren mit 2 073 Wohnungen 13,2 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis April 1999. Dieser Rückgang ist allein auf Wohngebäude mit 3 und mehr Wohnungen zurückzuführen. Mit 380 Wohnungen wurde das Ergebnis des Vorjahreszeitraums bei Mehrfamilienhäusern um 54,8 Prozent unterschritten. Dagegen stieg die Anzahl der genehmigten Wohnungen in neuen Einfamilienhäusern um 9,3 Prozent auf 1 373 Wohnungen und in neuen Zweifamilienhäusern um 10,3 Prozent auf 320 Wohnungen.

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten in Thüringen und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern ist auch weiterhin mit einer geringeren Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zu rechnen. Die gegenläufige Tendenz bei Eigenheimen und Mietwohnungen wird damit bestehen bleiben.

Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, ging ebenfalls zurück. Hier wurden von Januar bis April dieses Jahres mit 566 Wohnungen 45,5 Prozent weniger genehmigt als im Vergleichszeitraum 1999.

Die geplante Wohnfläche der Neubauwohnungen ging gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum 1999 um 4,4 Prozent auf 226 750 m² zurück.
Die durchschnittliche Wohnfläche je genehmigte Neubauwohnung fällt - bedingt durch den zurückgehenden Anteil an Mehrfamilienhäusern - mit rund 109 m² um ca. 10 m² größer aus als von Januar bis April 1999. Die größten Wohnungen werden mit durchschnittlich 124 m² in Einfamilienhäusern entstehen. Die durchschnittliche Wohnungsgröße in den genehmigten Zweifamilienhäusern wird 87 m² und im Geschosswohnungsbau 75 m² sein. 

Die von den Bauherren veranschlagten Baukosten für neue Wohngebäude lagen mit 527 Millionen DM knapp unter dem Niveau der ersten vier Monate 1999. 

Ausgehend von der Entwicklung der Baugenehmigungen für den Wohnungsbau können damit in nächster Zeit von diesem Bereich noch keine entscheidenden Impulse für die Auftragseingänge in den Betrieben des Bauhauptgewerbes erwartet werden.
So gingen in den ersten vier Monaten dieses Jahres die Auftragseingänge im Wohnungsbau im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30,7 Prozent zurück. 

Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht "Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, April 2000".

Erfurt, 28. Juni 2000


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