Pressemitteilung 149/2000
Wohnungsbaunachfrage in den ersten fünf Monaten 2000 weiterhin
rückläufig
Allein Nachfrage nach Zweifamilienhäusern gestiegen
Von Januar bis Mai 2000 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten
Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 3 454 Wohnungen zum Bau freigegeben. Damit ging
die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden
Gebäuden) in den ersten fünf Monaten 2000 gegenüber dem vergleichbaren
Vorjahresberichtszeitraum um 27,9 Prozent zurück.
Der überwiegende Teil (79,6 Prozent) der genehmigten Wohnungen entsteht nach Mitteilung
des Thüringer Landesamtes für Statistik in Neubauten. Weitere 20,4 Prozent der
Wohnungen werden durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden geschaffen.
Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren mit
2 672 Wohnungen 18,3 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis Mai
1999. Dieser Rückgang ist vor allem auf Wohngebäude mit 3 und mehr Wohnungen
zurückzuführen. Mit 538 Wohnungen wurde das schon geringe Volumen des Vorjahres
noch einmal um 49,4 Prozent unterschritten.
Die Anzahl der genehmigten Wohnungen in neuen Einfamilienhäusern fiel
um 4,2 Prozent auf 1 744 Wohnungen. Bei neuen Zweifamilienhäusern
wurde das Vorjahresergebnis mit 390 Wohnungen knapp überschritten.
Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten in
Thüringen, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen
Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern ist auch weiterhin mit einer
geringeren Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zu
rechnen.
Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen
von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, ging
ebenfalls zurück. Hier wurden von Januar bis Mai dieses Jahres mit 706 Wohnungen
47,2 Prozent weniger genehmigt als im Vergleichszeitraum 1999.
Die geplante Wohnfläche der Neubauwohnungen ging gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum
1999 um 12,0 Prozent auf 289 480 m² zurück.
Die durchschnittliche Wohnfläche je genehmigte Neubauwohnung
fällt - bedingt durch den zurückgehenden Anteil an Mehrfamilienhäusern - mit rund 108
m² um ca. 8 m² größer aus als von Januar bis Mai 1999. Die größten Wohnungen werden
mit durchschnittlich 124 m² in Einfamilienhäusern entstehen. Die durchschnittliche
Wohnungsgröße in den genehmigten Zweifamilienhäusern wird 89 m² und im
Geschosswohnungsbau 71 m² sein.
Die von den Bauherren veranschlagten Baukosten für neue Wohngebäude
lagen mit 671 Millionen DM um 11,1 Prozent unter dem Niveau der ersten fünf Monate
1999.
Ausgehend von der dargestellten Situation auf dem Wohnungsmarkt können in
nächster Zeit keine entscheidenden Impulse für die Auftragseingänge in den Betrieben
des Bauhauptgewerbes erwartet werden.
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres gingen die Auftragseingänge im Wohnungsbau im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27,3 Prozent zurück.
Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst
erscheinende Bericht "Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, Mai 2000".
Erfurt, 28. Juli 2000
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