Pressemitteilung 163/2000


Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort in Thüringen 1999 gestiegen

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik hatten 1999 im Jahresdurchschnitt 0,6 Prozent bzw. ca. 5 800 Erwerbstätige mehr einen Arbeitsplatz im Freistaat Thüringen als im Jahr 1998. In Deutschland erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen um 0,3 Prozent, im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) um 0,6 Prozent. Demgegenüber verringerte sich im Gebiet der neuen Bundesländer (ohne Berlin) die Zahl der Erwerbstätigen um 0,5 Prozent.

Der Zuwachs der Erwerbstätigen am Arbeitsort in Thüringen ist auch auf einen erhöhten Einsatz arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen zurückzuführen. So stieg die Zahl der geförderten Arbeitnehmer in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) im Jahresdurchschnitt 1999 gegenüber 1998 um 3,1 Tausend Personen. Die Zahl der Beschäftigten in Strukturanpassungsmaßnahmen (SAM) einschließlich der geförderten Personen nach § 249h AFG (Arbeitsförderungsgesetz) erhöhte sich im Jahresdurchschnitt 1999 gegenüber 1998 um 6,5 Tausend Personen. Beide Personengruppen gelten als Erwerbstätige.

Den hier vorgelegten Erwerbstätigenzahlen liegt das sogenannte Arbeitsortkonzept zugrunde, d.h. die ausgewiesenen Werte umfassen nur diejenigen Erwerbstätigen, die ihren Arbeitsort in Thüringen haben. Auspendler in die anderen Bundesländer bleiben unberücksichtigt, Einpendler aus anderen Bundesländern sind einbezogen.

Über die Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort in den einzelnen Bundesländern informiert die nachstehende Tabelle.

Die durchgeführten Berechnungen wurden bereits nach dem neuen Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (ESVG 1995) vorgenommen. Die Ratsverordnung zum ESVG 1995 verpflichtet alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen auch die Erwerbstätigen am Arbeitsort nach einheitlichen Konzepten und Systematiken zu berechnen, so dass alle gesamtwirtschaftlichen Kenngrößen sowohl auf nationaler wie auch auf regionaler Ebene europaweit vergleichbar sind. Das ESVG 1995 löst das bisher in Deutschland angewandte nationale System ab.

Mit der Umstellung auf das ESVG 1995 erfolgte in der Erwerbstätigenrechnung in Deutschland vor allem eine Niveaukorrektur der bisherigen Angaben nach oben durch eine umfassende Berücksichtigung der geringfügig Beschäftigten. Von dieser Niveaukorrektur sind hauptsächlich die alten Bundesländer betroffen. Gleichzeitig erfolgt auch in der Erwerbstätigenrechnung die Einführung der revidierten europäischen Klassifikation der Wirtschaftszweige (NACE Rev. 1 bzw. der deutschen Fassung, der WZ 93). Eine Änderung ergibt sich auch bei der Darstellung der Länderergebnisse: Berlin wird nicht mehr in Berlin-West und Berlin-Ost getrennt, so dass der Nachweis nach den Gebietsständen "Früheres Bundesgebiet" und "Neue Bundesländer und Berlin-Ost" entfällt.

Weitere Auskünfte erteilt:

Herr Heß,
Referat Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Erwerbstätigkeit, Umweltökonomische Gesamtrechnungen
Telefon: (0361) 3784 210

Erwerbstätige am Arbeitsort
1998 und 1999 nach Bundesländern
Land 1998 1999 Veränderung 1999
gegenüber 1998
Tausend Personen Prozent
Schleswig-Holstein 1 133,4 1 133,3 0,0
Hamburg 947,6 949,0 0,1
Niedersachsen 3 177,5 3 199,8 0,7
Bremen 358,0 355,2 - 0,8
Nordrhein-Westfalen 7 587,3 7 663,6 1,0
Hessen 2 764,8 2 772,0 0,3
Rheinland-Pfalz 1 589,2 1 594,5 0,3
Baden-Württemberg 4 886,1 4 903,3 0,4
Bayern 5 823,6 5 857,0 0,6
Saarland 456,2 459,6 0,8
Berlin 1 513,0 1 487,4 - 1,7
Brandenburg 1 042,7 1 031,6 - 1,1
Mecklenburg-Vorpommern 737,3 730,9 - 0,9
Sachsen 1 900,6 1 898,1 - 0,1
Sachsen-Anhalt 1 060,6 1 043,7 - 1,6
Thüringen 1 021,2 1 027,0 0,6
 
Deutschland 35 999,0 36 106,0 0,3
 
nachrichtlich:  
Früheres Bundesgebiet ohne Berlin 28 723,6 28 887,3 0,6
Früheres Bundesgebiet einschl. Berlin 30 236,6 30 374,7 0,5
Neue Bundesländer ohne Berlin 5 762,4 5 731,3 - 0,5
Neue Bundesländer einschl. Berlin 7 275,4 7 218,7 - 0,8

Erfurt, 2. August 2000


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