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Pressemitteilung 194/2000
Zwei Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen in Thüringen
Im 1. Halbjahr 2000 waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für
Statistik 598 Unternehmen zahlungsunfähig oder überschuldet. Das waren 14 Unternehmensinsolvenzen
bzw. 2,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Von den 598 beantragten Verfahren wurden 283 bzw. 47,3 Prozent eröffnet (1. Halbjahr
1999: 35,3 Prozent). 315 Anträge wurden mangels Masse abgewiesen, da das Vermögen der
Schuldner nicht ausreichte, um die Kosten des Verfahrens zu decken.
Die Unternehmen standen mit rund 943 Millionen DM bei ihren Gläubigern in der Kreide. Die
durchschnittliche Höhe der Forderungen an jedes Unternehmen betrug
1,6 Millionen DM.
Das Baugewerbe war mit einem Anteil von 38,3 Prozent am meisten an den
Unternehmenspleiten beteiligt, danach folgten die Bereiche Handel (rund 16 Prozent) und
Verarbeitendes Gewerbe (rund 14 Prozent). Im Bereich Handel wurde das Vorjahresniveau um
21,0 Prozent unterschritten, im Baugewerbe und Verarbeitenden Gewerbe gab es einen
leichten Anstieg gegenüber dem 1. Halbjahr 1999.
Betrachtet nach der Rechtsform gab es Unternehmenszusammenbrüche vor allem bei
Gesellschaften mit beschränkter Haftung und Einzelunternehmen (49,2 Prozent und 37,6
Prozent der Unternehmensinsolvenzen).
Insgesamt wurden in den ersten sechs Monaten 2000 von den Thüringer
Amtsgerichten 780 Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bearbeitet.
Davon entfielen 598 Fälle (76,7 Prozent) auf Unternehmensinsolvenzen und 182 auf
Übrige Schuldner (Verbraucher, natürliche Personen als Gesellschafter u. Ä. und
Nachlässe).
374 Verfahren wurden eröffnet, das waren 47,9 Prozent (1. Halbjahr 1999: 34 Prozent)
aller Insolvenzanträge. Diese höhere Eröffnungsquote entsprach damit den Erwartungen an
die neue Insolvenzordnung.
Einen großen Zuwachs gab es bei den Verbraucherinsolvenzverfahren (Insolvenzverfahren von
natürlichen Personen, die keine oder nur eine geringfügige selbständige wirtschaftliche
Tätigkeit ausüben). Von Januar bis Juni 1999 wurden sieben Verfahren registriert,
dagegen waren es 84 Verfahren im 1. Halbjahr 2000.
Erfurt, 11. September 2000
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