Pressemitteilung 206/2000


Gesamtwirtschaftliches Wachstum in Thüringen unverändert
Bruttoinlandsprodukt stieg in Thüringen im 1.Halbjahr 2000 gegenüber dem Vorjahreszeitraum real um 2,0 Prozent

Das Thüringer Landesamt für Statistik legt Ergebnisse einer ersten, vorläufigen Berechnung zum Bruttoinlandsprodukt für das 1.Halbjahr 2000 vor. Danach erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt in Thüringen gegenüber dem 1. Halbjahr 1999 real um 2,0 Prozent, in den neuen Bundesländern (ohne Berlin) um 1,7 Prozent, im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) um 3,6 Prozent und in Deutschland um 3,3 Prozent.
Träger des Wirtschaftswachstums in Thüringen war wiederum das Verarbeitende Gewerbe mit einem Anstieg der Bruttowertschöpfung um real 12,2 Prozent.

Gegenüber 1999 blieb das Wirtschaftswachstum in Thüringen im 1. Halbjahr 2000 unverändert und erhöhte sich im Gebiet der neuen Bundesländer (ohne Berlin) nur geringfügig von 1,5 Prozent im Jahr 1999 auf 1,7 Prozent im 1. Halbjahr 2000. Das frühere Bundesgebiet (ohne Berlin) verzeichnete dagegen im 1 .Halbjahr 2000 mit + 3,6 Prozent ein deutlich höheres Wirtschaftswachstum als im Jahr 1999 (+ 1,5 Prozent).

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt Thüringens, d. h. die Summe der im Inland produzierten Güter und geleisteten Dienste, im 1. Halbjahr 2000 gegenüber dem 1. Halbjahr 1999 nominal (in jeweiligen Preisen) um 1,5 Prozent. Unter Ausschaltung der Preisveränderungen ergab sich für die Gesamtwirtschaft Thüringens eine reale Steigerung von 2,0 Prozent. Die entsprechenden Wachstumsraten betrugen in Deutschland nominal 3,0 Prozent und real 3,3 Prozent, in den neuen Bundesländern (ohne Berlin) nominal 1,2 Prozent und real 1,7 Prozent, im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) nominal 3,4 Prozent und real 3,6 Prozent.

Die jüngsten Berechnungen des Arbeitskreises "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder", dem die Statistischen Ämter aller Bundesländer angehören, stützen sich auf kurzfristig verfügbare Wirtschaftsdaten für das 1. Halbjahr 2000.

Die Entwicklung der einzelnen Wirtschaftbereiche verlief weiter uneinheitlich. Das Wirtschaftswachstum in Thüringen wurde auch im 1. Halbjahr 2000 von der günstigen Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe getragen. Die Steigerung der Bruttowertschöpfung um real 12,2 Prozent im Verarbeitenden Gewerbe im 1. Halbjahr 2000 gegenüber dem 1. Halbjahr 1999 in Thüringen ist in diesem Bereich der höchste Wertschöpfungszuwachs aller Bundesländer. Demgegenüber verzeichnete das Baugewerbe in Thüringen in diesem Zeitraum einen weiteren Rückgang der Bruttowertschöpfung. Einsparungen in den öffentlichen Haushalten führten auch im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen zu einem Rückgang der Bruttowertschöpfung.
Die vorgelegten Ergebnisse wurden nach dem Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) 1995 berechnet und sind auf nationaler und regionaler Ebenen für alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union vergleichbar.

Über die Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Bundesländern informiert die nachstehende Tabelle.

Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes im 1. Halbjahr 2000 nach Bundesländern
Land Bruttoinlandsprodukt dar. Bruttowertschöpfung
im Verarbeitenden Gewerbe
Veränderung 1. Halbjahr 2000 gegenüber 1. Halbjahr 1999
in jeweiligen
Preisen
in Preisen
von 1995
in jeweiligen
Preisen
in Preisen
von 1995
Prozent
Schleswig-Holstein 1,0 1,3 2,6 2,0
Hamburg 3,1 2,5 3,8 0,6
Niedersachsen 1,9 2,0 3,5 2,8
Bremen 2,2 2,7 3,9 3,8
Nordrhein-Westfalen 3,5 3,5 6,2 4,7
Hessen 2,7 3,6 3,8 2,9
Rheinland-Pfalz 3,2 3,3 6,3 5,0
Baden-Württemberg 4,1 4,2 8,2 7,6
Bayern 4,4 4,8 9,9 9,8
Saarland 2,3 2,1 5,3 4,0
Berlin 0,8 1,4 1,6 1,0
Brandenburg 0,1 0,6 9,7 7,4
Mecklenburg-Vorpommern 1,6 2,3 11,1 12,0
Sachsen 1,4 2,2 8,0 8,0
Sachsen-Anhalt 1,3 1,5 12,9 10,9
Thüringen 1,5 2,0 12,2 12,2
 
Deutschland 3,0 3,3 6,9 6,0
 
nachrichtlich:  
Früheres Bundesgebiet ohne Berlin 3,4 3,6 6,8 5,9
Früheres Bundesgebiet einschl. Berlin 3,2 3,5 6,7 5,8
 
Neue Bundesländer ohne Berlin 1,2 1,7 10,3 9,7
Neue Bundesländer einschl. Berlin 1,1 1,6 8,3 7,6

Weitere Auskünfte erteilt:

Herr Heß
Referat Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Erwerbstätigkeit,
Umweltökonomische Gesamtrechnungen
Telefon (0361) 37 84 210

Erfurt, 20. September 2000


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