Pressemitteilung 261/2000


- Erste vorläufige Ergebnisse der Umsatzsteuerstatistik 1999 -
Weiterer Zuwachs bei steuerbarem Umsatz und Umsatzsteuer-Vorauszahlungen 1999 in Thüringen

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen der Umsatzsteuerstatistik 1999 gab es in Thüringen 73 097 umsatzsteuerpflichtige Unternehmen, die eine Umsatzsteuer-Voranmeldung abgaben und deren Jahresumsatz mindestens 32 500 DM betrug. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 1 215 Unternehmen bzw. 1,7 Prozent mehr als im Jahre 1998.)*
Die meisten Unternehmenszugänge gab es in den Wirtschaftsbereichen Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen, dem Baugewerbe sowie dem Bereich der sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen.

Der steuerbare Umsatz erreichte 1999 in Thüringen 89 Milliarden DM. Er lag damit um rund 3,4 Milliarden DM bzw. 4 Prozent über dem Ergebnis von 1998. Die umsatzstärksten Wirtschaftsbereiche blieben 1999 - wie bereits in den Jahren zuvor - das Verarbeitende Gewerbe, der Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) und das Baugewerbe. Mit Anteilen von 29, 26 und 14 Prozent erzielten diese Bereiche reichlich zwei Drittel des Gesamtumsatzes.
Die Umsätze im Verarbeitenden Gewerbe und im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern erhöhten sich um 2,5 Milliarden DM (10,6 Prozent) bzw. um 0,7 Milliarden DM (3,3 Prozent). Demgegenüber stand ein Umsatzrückgang im Baugewerbe von 0,3 Milliarden DM bzw. um 2,4 Prozent.

Mit einem Umfang von 87 Milliarden DM (+3,6 Prozent) resultierten 97 Prozent der steuerbaren Umsätze 1999 aus Lieferungen und Leistungen der Unternehmen. Die innergemeinschaftlichen Erwerbe, welche die Warenbezüge des EU-Binnenmarktes widerspiegeln, stiegen um rund ein Fünftel auf fast 2,5 Milliarden DM. Dieser Zuwachs war ebenso wie 1998 überwiegend auf das Verarbeitende Gewerbe zurückzuführen.

Als durchschnittlicher steuerbarer Umsatz aller erfassten Unternehmen wurden 1,2 Millionen DM ermittelt. Der geringste durchschnittliche Umsatz wurde mit 259 Tausend DM im Gastgewerbe und der höchste mit 25,1 Millionen DM im Bereich Energie- und Wasserversorgung erzielt. Insgesamt stieg der in Thüringen durchschnittliche steuerbare Umsatz eines Unternehmens gegenüber 1998 um 27 Tausend DM bzw. 2,2 Prozent. 

Die steuerpflichtigen Umsätze erhöhten sich um 3,6 Prozent auf 82,3 Milliarden DM.

Die steuerfreien Umsätze (hierzu gehören per Gesetz z.B. Exporte, Umsätze der Heilberufe, Umsätze im Geld- und Kapitalverkehr oder Umsätze in bestimmten kulturellen und sozialen Bereichen) stiegen um 8,9 Prozent auf 7 Milliarden DM. Zuwächse gab es besonders im Verarbeitenden Gewerbe (+ 387 Millionen DM) und im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen (+ 184 Millionen DM).  

Die ermittelte Umsatzsteuer vor Abzug der Vorsteuer stieg im Jahre 1999 um 619 Millionen DM bzw. 5,3 Prozent. Zu dieser Entwicklung trugen besonders die Bereiche Verarbeitendes Gewerbe (+ 381 Millionen DM) und Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern (+ 167 Millionen DM) bei.

Die an die Finanzverwaltung abgeführten Umsatzsteuer-Vorauszahlungen, die letzten Endes als Mehrwertsteuer von den Verbrauchern erbracht wurden, fielen mit 2 978 Millionen DM um 184 Millionen DM bzw. 6,6 Prozent höher aus als 1998. Dieser Anstieg war zu gut zwei Dritteln dem Verarbeitenden Gewerbe zu verdanken.

So erfolgt die Steuerberechnung:
Steuerbarer Umsatz ohne Umsatzsteuer – steuerfreier Umsatz = steuerpflichtiger Umsatz
x Steuersatz = Umsatzsteuer vor Abzug der Vorsteuer – Vorsteuerbeträge – Kürzungsbeträge – Sondervorauszahlung = Umsatzsteuer-Vorauszahlung (Zahllast) oder im Erstattungsfalle der Überschuss

)* Dabei ist zu beachten, dass hier nur die Unternehmer umsatzsteuerpflichtig und dementsprechend in die Statistik einbezogen sind, die ihr Unternehmen von Thüringen aus ganz oder überwiegend betreiben.

Erfurt, 19. Dezember 2000

 


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