Die jährliche Totalerhebung im Thüringer Bauhauptgewerbe 1)
ergab, dass Ende Juni 2000 in den 3 336 erfassten Betrieben knapp 50 700 Personen
beschäftigt waren.
Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik stieg die Anzahl der Betriebe
gegenüber der Jahresmitte 1999 per Saldo um 45 Betriebe bzw. 1,4 Prozent, resultierend
aus einem Zugang von 548 und einem Abgang von 503 Betrieben. Gleichzeitig ging die Anzahl
der Beschäftigten um 4 018 Personen bzw. 7,3 Prozent zurück. Der Gesamtumsatz im
Juni 2000 sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,4 Prozent auf 662 Millionen DM.
Der absolute Zugang von 548 Betrieben seit Ende Juni 1999 erfolgte fast
ausschließlich durch Betriebe mit weniger als 20 Beschäftigten, darunter vor allem durch
Kleinbetriebe unter 10 Beschäftigten.
Demgegenüber mussten 503 Betriebe im Verlauf des gleichen Zeitraums schließen, über
drei Viertel davon waren Betriebe mit unter 10 Beschäftigten.
Damit setzte sich im Thüringer Baugewerbe die Entwicklung zu kleineren Betriebsgrößen
im Jahre 2000 fort. Im Durchschnitt waren im Juni 2000 je Betrieb 15 Beschäftigte tätig
(1991: 37 Beschäftigte).
Der Rückgang der Beschäftigtenzahl gegenüber Juni 1999 wurde
maßgeblich von der Entwicklung in der Berufsgruppe der Facharbeiter bestimmt. So lag die
Anzahl der Facharbeiter, die mit rund 50 Prozent die größte Beschäftigtengruppe
darstellte, um 9,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Anzahl der Fachwerker und Werker
blieb annähernd gleich. Die Angestellten machten knapp 16 Prozent der
Gesamtbeschäftigten aus. Ihre Anzahl ging um 4,9 Prozent zurück.
Von den gewerblich Auszubildenden standen Ende Juni 2000, ähnlich wie im Jahr zuvor, ein
Fünftel weniger in einem Ausbildungsverhältnis als am Vorjahresstichtag.
Die Beschäftigten- und Umsatzentwicklung gegenüber Juni 1999 vollzog sich in den Betriebsgrößenklassen differenziert.
Die Zunahme der Anzahl der Betriebe mit weniger als 20 Beschäftigten brachte eine leichte Erhöhung des Anteils an der Gesamtbetriebszahl von 78 auf 81 Prozent und des Beschäftigtenanteils von 34 auf 35 Prozent, wobei die absolute Anzahl der Beschäftigten um 2,8 Prozent abnahm. Im Juni 2000 wurde in diesen Betrieben ein Umsatz von 177 Millionen DM (- 7,5 Prozent) erzielt. Das entsprach einem Anteil von 27 Prozent am Bauhauptgewerbe insgesamt (Juni 1999: 25 Prozent).
In den 557 Betrieben der Größengruppe zwischen 20 und 99 Beschäftigten ging die Anzahl der Beschäftigten um 15,2 Prozent und der Umsatz um 21,3 Prozent zurück. Das führte dazu, dass der Anteil dieser Betriebe an den Beschäftigten von 45 Prozent auf 42 Prozent und der Anteil am Umsatz des Bauhauptgewerbes von 49 Prozent auf 45 Prozent sank.
Leicht steigende Beschäftigtenzahlen (+2,6 Prozent) und geringe Umsätze (- 8,5 Prozent) verzeichneten die Betriebe mit 100 und mehr tätigen Personen. Ihr Anteil am Umsatz des Bauhauptgewerbes insgesamt betrug 29 Prozent (Juni 1999: 27 Prozent).
Weitere tiefgegliederte Strukturdaten der Totalerhebung im Bauhauptgewerbe 2000 werden im 1. Vierteljahr 2001 in einem statistischen Bericht (Bestell-Nr.: 05203) veröffentlicht.
1) Betriebe, die schwerpunktmäßig Hoch- und Tiefbau sowie vorbereitende Baustellenarbeiten durchführen.
Erfurt, den 03. Januar 2001