Ende 1999 waren in Thüringen rund 60 300 Personen pflegebedürftig. Das war nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik fast jeder 41. Thüringer bzw. 2,5 Prozent der Bevölkerung. Als pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes gelten solche Personen, die wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung für mindestens ein halbes Jahr der Hilfe bedürfen.
Mehr als drei Viertel der Pflegebedürftigen (rund 47 000 Personen bzw. 78,0 Prozent) waren älter als 65 Jahre. Davon waren Frauen mit 68,7 Prozent mehr als doppelt so viel von Pflegebedürftigkeit betroffen als Männer (31,3 Prozent).
Nach der Einstufung durch den Medizinischen Dienst der
Krankenkassen waren rund 29 000 Personen bzw. 48,0 Prozent der Pflegestufe
I (erheblich pflegebedürftig), ca. 23 000 Personen bzw. 38,0 Prozent der
Pflegestufe II (schwerpflegebedürftig) und rund 8 000 Personen bzw.
13,3 Prozent der Pflegestufe III (schwerstpflegebedürftig) zugeordnet. Weitere rund
400 Personen bzw. 0,7 Prozent waren Ende 1999 noch keiner Pflegestufe zugeordnet.
Im ambulanten Bereich wurden ca. 12 200 Pflegebedürftige von den 371 Pflegediensten
in Thüringen betreut. Davon waren rund 11 100 Personen (91,1 Prozent) über
65 Jahre, drei Viertel (75,2 Prozent) Frauen und ca. 5 500 (44,9 Prozent) der
Pflegestufe I sowie 5 100 Personen (41,5 Prozent) der Pflegestufe II
zugeordnet. Weitere rund 1 700 (13,6 Prozent) waren in Pflegestufe III.
Im stationären Bereich wurden in den 219 Pflegeheimen rund 14 200 Bedürftige
betreut. Das ist fast ein Viertel (23,6 Prozent) aller Pflegebedürftigen. Mehr als
12 500 bzw. 88,0 Prozent waren älter als 65 Jahre. Weit mehr als drei Viertel
(fast 11 000 Personen bzw. 77,8 Prozent) waren Frauen. Der Pflegestufe I gehörten über
5 000 Personen (35,3 Prozent), der Pflegestufe II rund 5 600
(39,4 Prozent) und der Pflegestufe III fast 3 200 Personen (22,3 Prozent)
an. Bei den anderen rund 400 Personen (3,0 Prozent) war die Einstufung durch den
Medizinischen Dienst noch nicht abgeschlossen.
Ende 1999 erhielten über 37 600 Thüringer
Pflegegeld. Von diesen Betroffenen nahmen ca. 3 800 Kombinationsleistungen in
Anspruch. Die anderen rund 33 800 Pflegebedürftigen erhielten ausschließlich
Pflegegeld, ohne dass Leistungen der ambulanten oder stationären Pflege in Anspruch
genommen wurden.
Die Betreuung erfolgte ausschließlich durch Familienangehörige oder Bekannte. Von den
Empfängern von ausschließlich Pflegegeld waren über 23 300 bzw. 69,0 Prozent
über 65 Jahre. Der Anteil der Frauen betrug mit fast 21 200 Personen nur
62,6 Prozent. Während die Männer im ambulanten bzw. stationären Bereich nur ein
knappes Viertel ausmachten, war es im Bereich der Empfänger von ausschließlich
Pflegegeld weit mehr als ein Drittel (37,4 Prozent).
Erfurt, 1. März 2001