Pressemitteilung 045/2001


Fast jeder 41. Thüringer war Ende 1999 pflegebedürftig

Ende 1999 waren in Thüringen rund 60 300 Personen pflegebedürftig. Das war nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik fast jeder 41. Thüringer bzw. 2,5 Prozent der Bevölkerung. Als pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes gelten solche Personen, die wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung für mindestens ein halbes Jahr der Hilfe bedürfen.

Mehr als drei Viertel der Pflegebedürftigen (rund 47 000 Personen bzw. 78,0 Prozent) waren älter als 65 Jahre. Davon waren Frauen mit 68,7 Prozent mehr als doppelt so viel von Pflegebedürftigkeit betroffen als Männer (31,3 Prozent).

Nach der Einstufung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen waren rund 29 000 Personen bzw. 48,0 Prozent der Pflegestufe I (erheblich pflegebedürftig), ca. 23 000 Personen bzw. 38,0 Prozent der Pflegestufe II (schwerpflegebedürftig) und rund 8 000 Personen bzw. 13,3 Prozent der Pflegestufe III (schwerstpflegebedürftig) zugeordnet. Weitere rund 400 Personen bzw. 0,7 Prozent waren Ende 1999 noch keiner Pflegestufe zugeordnet.
Im ambulanten Bereich wurden ca. 12 200 Pflegebedürftige von den 371 Pflegediensten in Thüringen betreut. Davon waren rund 11 100 Personen (91,1 Prozent) über 65 Jahre, drei Viertel (75,2 Prozent) Frauen und ca. 5 500 (44,9 Prozent) der Pflegestufe I sowie 5 100 Personen (41,5 Prozent) der Pflegestufe II zugeordnet. Weitere rund 1 700 (13,6 Prozent) waren in Pflegestufe III.
Im stationären Bereich wurden in den 219 Pflegeheimen rund 14 200 Bedürftige betreut. Das ist fast ein Viertel (23,6 Prozent) aller Pflegebedürftigen. Mehr als 12 500 bzw. 88,0 Prozent waren älter als 65 Jahre. Weit mehr als drei Viertel (fast 11 000 Personen bzw. 77,8 Prozent) waren Frauen. Der Pflegestufe I gehörten über 5 000 Personen (35,3 Prozent), der Pflegestufe II rund 5 600 (39,4 Prozent) und der Pflegestufe III fast 3 200 Personen (22,3 Prozent) an. Bei den anderen rund 400 Personen (3,0 Prozent) war die Einstufung durch den Medizinischen Dienst noch nicht abgeschlossen. 

Ende 1999 erhielten über 37 600 Thüringer Pflegegeld. Von diesen Betroffenen nahmen ca. 3 800 Kombinationsleistungen in Anspruch. Die anderen rund 33 800 Pflegebedürftigen erhielten ausschließlich Pflegegeld, ohne dass Leistungen der ambulanten oder stationären Pflege in Anspruch genommen wurden.
Die Betreuung erfolgte ausschließlich durch Familienangehörige oder Bekannte. Von den Empfängern von ausschließlich Pflegegeld waren über 23 300 bzw. 69,0 Prozent über 65 Jahre. Der Anteil der Frauen betrug mit fast 21 200 Personen nur 62,6 Prozent. Während die Männer im ambulanten bzw. stationären Bereich nur ein knappes Viertel ausmachten, war es im Bereich der Empfänger von ausschließlich Pflegegeld weit mehr als ein Drittel (37,4 Prozent).

Erfurt, 1. März 2001


zum Seitenanfang