Im Jahr 2000 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 7 955 Wohnungen zum Bau freigegeben. Damit setzte sich die seit 1997 rückläufige Entwicklung fort. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber dem Vorjahr um 29,9 Prozent zurück. Rund vier Fünftel der genehmigten Wohnungen entstehen in Neubauten.
Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren mit 6 129 Wohnungen 27,7 Prozent weniger eingeplant als 1999. Ein Rückgang ist in allen Wohngebäudearten festzustellen.
Die Anzahl der genehmigten Wohnungen in neuen Einfamilienhäusern ging um 24,8 Prozent auf 3 822 Wohnungen und in neuen Zweifamilienhäusern um 27,9 Prozent auf 812 Wohnungen zurück. Bei Wohngebäuden mit 3 und mehr Wohnungen gab es mit 1 495 Wohnungen 33,4 Prozent weniger Baugenehmigungen als 1999.
Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, ging ebenfalls zurück. Hier wurden im Jahr 2000 mit 1 662 Wohnungen 35,5 Prozent weniger genehmigt als 1999.
Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten Thüringens, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern ist auch weiterhin mit einer geringeren Nachfrage nach Baugenehmigungen vor allem für Wohnungen zu rechnen.
Ausgehend von der dargestellten Situation auf dem Wohnungssektor können in nächster Zeit keine entscheidenden Impulse für die Auftragseingänge im Wohnungsbau in den Betrieben des Bauhauptgewerbes erwartet werden.
So gingen von Januar bis Dezember 2000 die Auftragseingänge im Wohnungsbau im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 31,8 Prozent zurück.
Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht "Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, Dezember 2000".
Erfurt, 2. März 2001