Die Meldungen der freiwilligen Ernteberichterstatter gestatten bereits jetzt erste Prognosen zum Anbau von Ackerfeldfrüchten. Danach wurden in Thüringen für die Ernte 2001 auf 391 600 Hektar Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) angebaut. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik entspricht das beinahe der Anbaufläche des Vorjahres (- 0,2 Prozent).
Die Anbaufläche von Wintergetreide blieb mit 326 600 Hektar gegenüber der Vorjahresanbaufläche nahezu unverändert (+0,1 Prozent). Mit Winterweizen wurden 215 500 Hektar bestellt (+0,4 Prozent), mit Wintergerste 70 900 Hektar (- 0,8 Prozent). Roggen wird auf 16 900 Hektar angebaut (- 1,5 Prozent). Auf 22 700 Hektar steht Triticale, eine sehr resistente Kreuzung zwischen Weizen und Roggen (+3 Prozent).
Sommergetreide wurde auf einer Fläche von 65 000 Hektar gedrillt. Damit stehen 1 000 Hektar (- 1,5 Prozent) weniger im Feld als vor einem Jahr. Hierbei steht Sommergerste auf 55 100 Hektar (-0,5 Prozent) und Hafer auf 6 600 Hektar (- 2,3 Prozent). Sommerweizen wurde auf 1 900 Hektar ausgesät (- 33 Prozent).
Die Anbaufläche von Winterraps (einschließlich der vertraglich gebundenen Flächen mit nachwachsenden Rohstoffen) wurde um 9 Prozent auf ca. 99 600 Hektar erweitert.
Der Zuckerrübenanbau, der von den Rahmenbedingungen der Zuckermarktordnung bestimmt wird, wurde um 4 Prozent auf 10 600 Hektar zurückgenommen.
Weiter rückläufig entwickelt sich der Kartoffelanbau in Thüringen, der nunmehr noch ca. 25 Prozent des Anbaus von 1991 ausmacht. In diesem Jahr werden von ca. 2 800 Hektar die Knollen geerntet (Vorjahr: 3 700 Hektar). Die sich weiter öffnende Schere zwischen Kosten und Erlösen ist hierbei eine wesentliche Ursache.
Außerdem werden in diesem Jahr auf 23 600 Hektar Hülsenfrüchte, darunter 19 800 Hektar Futtererbsen und 3 800 Hektar Ackerbohnen angebaut. Der Anbau wurde damit um fast 3 000 Hektar (+14 Prozent) erweitert.
Der Anbau von Hülsenfrüchten (großkörnige Leguminosen) wie Futtererbsen und Ackerbohnen ist wichtig für den Ackerbau, da diese Sorten maßgeblich zur Bodenlockerung beitragen und die Bodenfruchtbarkeit erhöhen.
Mit dem Fütterungsverbot von Tiermehl, das ab 2. Dezember 2000 für Deutschland und am 1. Januar 2001 EU-weit in Kraft getreten ist, gewinnt der Anbau von Leguminosen noch größere Bedeutung, um den Import von Sojaschrot als Äquivalent für das tierische Eiweiß zu begrenzen.
Der Saatenstand der Winterfrüchte wird durch die Ernteberichterstatter mit dem Prädikat 'gut' eingeschätzt. Auswinterungsschäden wurden für lediglich 0,1 Prozent der Getreideflächen und 0,1 Prozent der mit Winterraps bestellten Flächen gemeldet.
Die Angaben tragen vorläufigen Charakter. Aussagen über den tatsächlichen Anbau liefert die Bodennutzungshaupterhebung 2001, deren Ergebnisse im Juli dieses Jahres vorliegen.
Erfurt, den 10. Mai 2001