Der Freistaat Thüringen erstreckt sich nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik auf einer Fläche von 16 172 km2 bzw. 1 617,2 Tausend Hektar und nimmt somit 4,5 Prozent der Bodenfläche der Bundesrepublik Deutschland ein.
Nach den Ergebnissen der auf dem Liegenschaftskataster basierenden Flächenerhebung 2001 sind mit 872 351 Hektar mehr als die Hälfte (53,9 Prozent) der Gebietsfläche Landwirtschaftsflächen und mit 515 358 Hektar knapp ein Drittel ( 31,9 Prozent) Wälder.
Die Wasserfläche von 19 089 Hektar nimmt 1,2 Prozent der Fläche Thüringens ein.
141 776 Hektar bzw. 8,8 Prozent sind Siedlungs- und Verkehrsflächen.
4,2 Prozent entfallen auf sonstige Nutzungsarten (u.a. Unland, Übungsgelände, Schutzflächen).
Thüringen ist mit einem Anteil von 85,8 Prozent Landwirtschafts- und Waldfläche ein von freier Landschaft geprägtes Land.
Kreise mit den größten Anteilen der Landwirtschaftsfläche an der jeweiligen Gebietsfläche sind Sömmerda (Anteil an der Bodenfläche: 81,5 Prozent) und das Altenburger Land (73,4 Prozent).
Die waldreichsten Gebiete sind die Kreise Sonneberg (60,1 Prozent), Saalfeld-Rudolstadt (51,9 Prozent) und die kreisfreie Stadt Suhl (64,0 Prozent).
Die ausgedehntesten Wasserflächen gehören zum Saale-Orla-Kreis. Mit 3 057 Hektar liegen 16 Prozent der Wasserfläche Thüringens in dieser Region.
Siedlungs- und Verkehrsflächen haben in den Landkreisen, mit Ausnahme des Kreises Altenburger Land, einen unter 10 Prozent liegenden Anteil an der Gebietsfläche. Die Flächeninanspruchnahme für diese Nutzungsart reicht von 6,5 Prozent im Saale-Orla-Kreis bis 11,0 Prozent im Kreis Altenburger Land. Die vergleichbaren Werte in den kreisfreien Städten liegen zwischen 15,4 Prozent in Suhl und 25,6 Prozent in Weimar.
Der Flächenverbrauch für Siedlungs- und Verkehrsflächen in Thüringen entwickelte sich moderater als im Bundesgebiet. Während für Deutschland von einer Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsflächen um ca. 120 Hektar je Tag ausgegangen wird, wurden in Thüringen im Zeitraum von vier Jahren (1997 bis 2001) 5 264 Hektar bebaut. Das entspricht einem täglichen Verbrauch von knapp 4 Hektar. Durch diese Entwicklung ist der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Bodenfläche insgesamt von 8,4 Prozent im Jahr 1997 auf 8,8 Prozent im Jahr 2001 gestiegen. Der Siedlungs- und Verkehrsflächenanteil liegt damit jedoch deutlich unter dem der Bundesrepublik. (1997: Anteil von 11,8 Prozent).
Die Zunahme der Flächen für Siedlungstätigkeit, Gewerbe und Verkehr ging im Wesentlichen zu Lasten der Landwirtschaftsfläche, die um 2 712 Hektar (-0,3 Prozent) abnahm und der sonstigen Flächennutzung mit einem Rückgang um 2 331 Hektar (-3,5 Prozent). So wurden u.a. 756 Hektar Unlandflächen umgewidmet.
Erfurt, den 30. Juli 2001