Pressemitteilung 192/2001


1 989 Personen, darunter 1 625 Strafgefangene am 31. März 2001 in Thüringens Justizvollzugsanstalten

Am 31. März 2001 waren in den Justizvollzugsanstalten Thüringens 1 989 Personen inhaftiert (einschließlich Freigänger), darunter 1 625 rechtskräftig zu Freiheitsentzug verurteilte Strafgefangene. Damit stieg nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik die Anzahl der Strafgefangenen gegenüber dem 31.3.2000 um 148 Personen bzw. 10 Prozent.

Der Anteil der Strafgefangenen an den Inhaftierten insgesamt (einschließlich Untersuchungshaft und sonstigem Freiheitsentzug) erhöhte sich von 78 auf 82 Prozent am 31.3.2001.
Eine Jugendstrafe verbüßen 294 der Strafgefangenen. Das waren 48 Häftlinge mehr als am 31. März 2000. Die Anzahl der nach allgemeinem Strafrecht verurteilten Personen stieg um 100 auf 1 331 Gefangene.

Nach Hauptdeliktgruppen sind mit 360 Personen (22 Prozent der Strafgefangenen) erstmals seit 1991 mehr Strafgefangene wegen „anderer Straftaten gegen die Person (außer im Straßenverkehr)“ in den Justizvollzugsanstalten Thüringens als wegen Diebstahl und Unterschlagung (339 Personen, 21 Prozent der Strafgefangenen).
Während die Anzahl bei Diebstahl und Unterschlagung im Vergleich zum 31. März des Vorjahres unverändert blieb, ist sie bei den „anderen Straftaten gegen die Person“ um 44 gestiegen. Dies ist vor allem auf eine Zunahme der wegen gefährlicher Körperverletzung im Strafvollzug befindlichen Gefangenen zurückzuführen. Des weiteren zählen hierzu auch Inhaftierungen wegen Mord (56 Strafgefangene) und Totschlag (31 Strafgefangene) sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit.

Eine deutliche Erhöhung der Anzahl der Strafgefangenen gibt es auch bei Straftaten im Straßenverkehr (+ 37), den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (+ 27) und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (+ 23).

Fast 60 Prozent der Strafgefangenen (960) waren bereits vorbestraft. Deutlich zugenommen hat die Anzahl der bisher einmal Vorbestraften auf 332 Personen. Fast jeder Vierte der Vorbestraften hatte 5 bis 10 Vorstrafen, 60 Gefangene (Vorjahr: 51) hatten mehr als 10 Vorstrafen aufzuweisen.

Mit einer voraussichtlichen Vollzugsdauer bis maximal einem Jahr sind 38 Prozent der Strafgefangenen inhaftiert, die Hälfte verbüßt eine Strafe von mehr als einem bis zu fünf Jahren und 12 Prozent von mehr als fünf Jahren, darunter 25 Personen (Vorjahr: 24 Personen) mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe.

Diese und weitere detaillierte Informationen sind im Statistischen Bericht „Strafgefangene und Verwahrte in den Justizvollzugsanstalten Thüringens am 31. März 2001“ enthalten.
Grafik Strafgefangene

Erfurt, den 15. August 2001


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