Pressemitteilung 256/2001


Wohnungsbaunachfrage in Thüringen in den ersten acht Monaten 2001 weiterhin rückläufig

Von Januar bis August 2001 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 4 319 Wohnungen zum Bau freigegeben. Damit ging die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 21,5 Prozent zurück. Die seit 1997 andauernde rückläufige Entwicklung setzte sich somit weiter fort.
Diese rückläufige Entwicklung ist deutschlandweit zu beobachten. Nach ersten vorliegenden Meldungen ging die Wohnungsbaunachfrage in Schleswig-Holstein und im Saarland von Januar bis August 2001 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 bzw. 18,9 Prozent zurück.

Rund vier Fünftel der genehmigten Wohnungen werden in Neubauten entstehen.
Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren mit 3 369 Wohnungen 20,2 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis August 2000.
Vom Rückgang waren alle Wohngebäudearten betroffen: Die Anzahl der genehmigten Wohnungen in neuen Einfamilienhäusern ging um 16,2 Prozent auf 2 283 Wohnungen und in neuen Zweifamilienhäusern um 16,7 Prozent auf 490 Wohnungen zurück. In Wohngebäuden mit 3 und mehr Wohnungen wurde mit 596 Wohnungen das Niveau der ersten acht Monate des Vorjahres um 34,5 Prozent unterschritten.

Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, ging ebenfalls zurück. Hier wurden von Januar bis August 2001 mit 867 Wohnungen 25,6 Prozent weniger genehmigt als im Vorjahresberichtszeitraum.

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten Thüringens, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern ist auch weiterhin mit einer geringeren Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnbauten, vor allem für Mehrfamilienhäuser, zu rechnen.

Ausgehend von der dargestellten Situation auf dem Wohnungssektor können in nächster Zeit keinerlei Impulse für die Auftragseingänge im Wohnungsbau in den Betrieben des Bauhauptgewerbes erwartet werden.
So sank von Januar bis August 2001 das Auftragsvolumen im Wohnungsbau im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 28,1 Prozent.

Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht „Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, August 2001“.

Erfurt, den 22. Oktober 2001


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