Im 1. Halbjahr 2001 ließen 2 590 Thüringer Frauen einen legalen Schwangerschaftsabbruch vornehmen. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 73 Abbrüche (2,7 Prozent) weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Bundesweit war ein Anstieg von 1,2 Prozent zu verzeichnen.
83,6 Prozent aller Schwangerschaftsabbrüche wurden mit der Absaugmethode durchgeführt. Das Mittel Mifegyne/Mifepriston wurde bei 216 (8,3 Prozent) der Abbrüche eingesetzt. Im Bundesdurchschnitt fand dieses Mittel nur bei rund 4 Prozent der Abbrüche Anwendung.
Knapp die Hälfte der Thüringer Frauen (48,9 Prozent) war zum Zeitpunkt des Abbruches verheiratet, 6,9 Prozent waren minderjährig. Damit erhöhte sich bei den minderjährigen Mädchen der Anteil an den Abbrüchen insgesamt im Vergleich zum 1. Halbjahr 2000 um 2 Prozent.
Die Abbrüche wurden fast ausschließlich nach der Beratungsregelung vorgenommen (99,0 Prozent). Lediglich 26 Abbrüche waren mit einer medizinischen Indikation begründet.
Mehr als zwei Drittel der Eingriffe (69,2 Prozent) wurden ambulant durchgeführt. Von den insgesamt 1 791 ambulanten Eingriffen entfielen wiederum knapp zwei Drittel (62,1 Prozent) auf die gynäkologischen Praxen. In weiteren 799 Fällen (30,8 Prozent) wurde der Abbruch stationär im Krankenhaus durchgeführt.
Erfurt, den 5. November 2001