Pressemitteilung 302/2001


Universitäten nahmen 1999 je Professorenstelle Drittmittel in Höhe von 114 543 DM ein

Nach einer Auswertung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder erhielten die deutschen Universitäten 1999 von privaten und öffentlichen Einrichtungen Drittmittel in Höhe von insgesamt 4,9 Milliarden DM, das sind 200 100 DM je Professorenstelle.

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, erhielten die Thüringer Universitäten im Jahre 1999 von privaten und öffentlichen Einrichtungen Drittmittel in Höhe von 87,5 Millionen DM. Dies waren im Durchschnitt 114 543 DM je Professorenstelle. Die Hochschulen werben die Drittmittel zusätzlich zur Grundausstattung ein, die sie von ihrem Träger zugewiesen bekommen. An laufenden Grundmitteln wurden den Universitäten 1999 im Durchschnitt 740 282 DM je Professorenstelle vom Träger zur Verfügung gestellt.

Die Höhe der im Wettbewerb mit anderen Hochschulen bzw. außeruniversitären Forschungseinrichtungen eingeworbenen Drittmittel ist bei den einzelnen Hochschularten und in den einzelnen Fächergruppen sehr unterschiedlich. Den Fachhochschulen stellten öffentliche und private Mittelgeber 1999 nur Drittmittel je Professorenstelle in Höhe von 6 080 DM zur Verfügung. Die Fachhochschulen sind daher weitestgehend auf die vom Hochschulträger zur Verfügung gestellte Grundausstattung angewiesen (1999: 213 387 DM je Professorenstelle).

Die höchsten Drittmitteleinnahmen erzielten 1999 die Universitätsprofessoren der Ingenieurwissenschaften. Im Landesdurchschnitt waren dies 177 700 DM je Professorenstelle. Für die Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften waren es 150 000 DM, für Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften 144 000 DM. Wesentlich schwieriger ist es, für die Geisteswissenschaften Drittmittel zu erhalten. Je Professorenstelle beliefen sie sich 1999 an den Universitäten in den Sprach- und Kulturwissenschaften auf 42 400 DM, in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften auf 31 300 DM.

Auch zwischen den einzelnen Universitäten gibt es beträchtliche Unterschiede:

Die höchsten Drittmitteleinnahmen erzielte 1999 die Friedrich-Schiller-Universität Jena mit 40,1 Millionen DM. Mit Abstand folgen die Technische Universität Ilmenau und das Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität mit 17,2 Millionen DM bzw. 14,7 Millionen DM. Setzt man jedoch die Drittmittel in Beziehung zur Zahl der Professorenstellen, so waren die Professoren der Technischen Universität Ilmenau am erfolgreichsten. Sie nahmen im Durchschnitt 161 000 DM je Professorenstelle ein. Für das Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena wurden Drittmittel je Professorenstelle in Höhe von 130 300 DM errechnet, für die Friedrich-Schiller-Universität Jena 121 300 DM.

Weitere Kennzahlen sowie Erläuterungen hierzu enthält die CD-ROM „Monetäre hochschulstatistische Kennzahlen“. Diese wird gemeinsam von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder herausgegeben und kann auch über das Thüringer Landesamt für Statistik, Referat I.4 Veröffentlichungen, Auskunftsdienst unter der Bestellnummer 51004 bezogen werden.

Weitere Einzelheiten für Deutschland finden Sie unter www.destatis.de.

Detaillierte Angaben für Thüringen enthält der Statistische Bericht „Ausgaben und Einnahmen der Hochschulen in Thüringen 1996 bis 1999“, Bestellnummer 11102.

Monetäre hochschulstatistische Kennzahlen 1999
Hochschulart
Fächergruppe
Hochschule
Drittmittel
Mill DM
Drittmittel je Professoren-
stelle 1)
1000 DM
Laufende Grundmittel je Professoren-
stelle 1) 2)
1000 DM
Hochschularten
Hochschulen insgesamt 87,5 69,0 528,4
  darunter:  
Universitäten (ohne Kliniken) 70,2 111,7 684,9
Medizin. Einrichtungen 14,7 130,3 1.048,3
Universitäten (einschl. Kliniken) 84,9 114,5 740,3
Kunsthochschulen 0,0 0,3 234,9
Fachhochschulen 2,6 6,1 213,4
Verwaltungsfachhochschulen 0,0 0,0 1.723,4
theolog. Hochschule 0,0 0,0 182,8
Fächergruppen (nur Universitäten)
Sprach- und Kulturwissenschaften 7,4 42,4 356,4
Sport 1,3 114,2 511,6
Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften 3,4 31,3 281,6
Mathematik, Naturwissenschaften 25,9 150,0 569,4
Humanmedizin 3) 14,7 138,9 1.117,5
Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften 1,6 144,0 321,7
Ingenieurwissenschaften 21,5 177,7 588,1
Kunst, Kunstwissenschaft 0,5 17,1 275,0
Zentrale Einrichtungen und nicht aufteilbare Ausgaben 4) 8,6 1.225,9 21.498,4
Universitäten
Universität Erfurt 0,6 15,2 490,5
F.-Schiller-Universität Jena 40,1 121,3 644,8
Klinikum der FSU-Jena 14,7 130,3 1.048,3
Technische Universität Ilmenau 17,2 161,0 910,5
Pädagogische Hochschule Erfurt 3,5 53,2 511,8
Bauhaus-Universität Weimar 8,7 103,1 783,8

1) Universitäten: je C3/C4-Stelle; Kunst- und Fachhochschule: je C2/C3/C4-Stelle
2) Laufende Ausgaben abzüglich Drittmittel und Verwaltungseinnahmen (Einnahmen für Krankenbehandlung, Gutachten, Veröffentlichungen, Beiträge der Studierenden usw.)
3) einschließlich zentraler Einrichtungen der Universitätskliniken
4) ohne zentrale Einrichtungen der Universitätskliniken

Erfurt, den 12. Dezember 2001


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