Die jährliche Totalerhebung im Thüringer Bauhauptgewerbe1) ergab, dass Ende Juni 2001 in den 3 317 erfassten Betrieben 44 521 Personen beschäftigt waren.
Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik sank die Anzahl der Betriebe gegenüber der Jahresmitte 2000 per Saldo geringfügig um 19 Betriebe bzw. 0,6 Prozent. Dies resultierte aus einem Zugang von 509 und einem Abgang von 528 Betrieben. Gleichzeitig ging die Anzahl der Beschäftigten um 6 149 Personen bzw. 12,1 Prozent zurück. Der Gesamtumsatz im Juni 2001 sank gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat um 7,0 Prozent auf 615 Millionen DM.
Der absolute Zugang von 509 Betrieben seit Ende Juni 2000 erfolgte fast ausschließlich (95 Prozent) durch Betriebe mit weniger als 20 Beschäftigten, darunter vor allem durch Kleinbetriebe unter 10 Beschäftigten.
Demgegenüber mussten 528 Betriebe im Verlauf des gleichen Zeitraums schließen, fast drei Viertel davon waren Betriebe mit unter 10 Beschäftigten.
Damit setzte sich im Thüringer Bauhauptgewerbe die Entwicklung zu kleineren Betriebsgrößen seit 1991 im Jahr 2001 fort.
Die durchschnittliche Betriebsgröße verringert sich zum Vorjahr von 15 auf 13 Beschäftigte je Betrieb (2000: früheres Bundesgebiet 13, neue Länder und Berlin Ost 14).
Der Rückgang der Beschäftigtenzahl gegenüber Juni 2000 wurde maßgeblich von der Entwicklung in der Berufsgruppe der Facharbeiter bestimmt. So lag die Anzahl der Facharbeiter, die mit rund 48 Prozent die größte Beschäftigtengruppe darstellte, um 14,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Juni 2000 wurden 9,7 Prozent weniger Fachwerker und Werker beschäftigt. Die Angestellten machten rund 16 Prozent der Gesamtbeschäftigten aus. Ihre Anzahl ging um 8,8 Prozent zurück.
Von den gewerblich Auszubildenden standen Ende Juni 2001, ähnlich wie im Jahr zuvor, mehr als ein Fünftel weniger in einem Ausbildungsverhältnis als am Vorjahresstichtag.
Die Beschäftigten- und Umsatzentwicklung gegenüber Juni 2000 vollzog sich in den Betriebsgrößenklassen differenziert:
Die Zunahme der Anzahl der Betriebe mit weniger als 20 Beschäftigten brachte eine Erhöhung des Anteils an der Gesamtbetriebszahl von 81 auf 84 Prozent und des Beschäftigtenanteils von 35 auf 37 Prozent, wobei die absolute Anzahl der Beschäftigten um 12,1 Prozent abnahm. Im Juni 2001 wurde in diesen Betrieben ein Umsatz von 181 Millionen DM erzielt. Damit gelang den Betrieben dieser Betriebsgrößenklasse als einzige eine Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat (+2,4 Prozent). Das entsprach einem Anteil von 29 Prozent am Bauhauptgewerbe insgesamt (Juni 2000: 27 Prozent).
In den 468 Betrieben der Größengruppe zwischen 20 und 99 Beschäftigten ging die Anzahl der Beschäftigten um 14,8 Prozent und der Umsatz um 10,8 Prozent zurück. Das führte dazu, dass der Anteil dieser Betriebe an den Beschäftigten von 42 Prozent auf 41 Prozent und der Anteil am Umsatz des Bauhauptgewerbes von 45 Prozent auf 43 Prozent sank.
Zurückgehende Betriebs- und Beschäftigtenzahlen (-15,9 bzw. -15,5 Prozent) und geringere Umsätze (-10,0 Prozent) verzeichneten die Betriebe mit 100 und mehr tätigen Personen. Ihr Anteil am Umsatz des Bauhauptgewerbes insgesamt betrug 28 Prozent (Juni 2000: 29 Prozent).
Betriebsgrößenklassen | Betriebe | Beschäftigte | ||
30.6.2000 | 30.6.2001 | 30.6.2000 | 30.6.2001 | |
1 bis 19 Beschäftigte |
2 716 | 2 796 | 17 843 | 16 645 |
20 bis 99 Beschäftigte | 557 | 468 | 21 190 | 18 047 |
100 und mehr Beschäftigte | 63 | 53 | 11 637 | 9 829 |
Weitere tiefgegliederte Strukturdaten der Totalerhebung im Bauhauptgewerbe 2001 werden im 1. Vierteljahr 2002 in einem statistischen Bericht (Bestell-Nr.: 05203) veröffentlicht.
1) Betriebe, die schwerpunktmäßig Hoch- und Tiefbau sowie vorbereitende Baustellenarbeiten durchführen.
Erfurt, den 21. Dezember 2001