Nach ersten vorläufigen Ergebnissen der Umsatzsteuerstatistik 2000 gab es in Thüringen 73 530 umsatzsteuerpflichtige Unternehmen, die eine Umsatzsteuer-Voranmeldung abgaben und deren Jahresumsatz mindestens 32 500 DM (16 617 EUR) betrug. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 433 Unternehmen bzw. 0,6 Prozent mehr als im Jahre 1999.1)
Die meisten Unternehmenszugänge gab es in den Wirtschaftsbereichen der sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen (+313 Unternehmen) sowie Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen (+287 Unternehmen).
Der im Jahr 2000 in Thüringen steuerbare Umsatz erreichte 87 Milliarden DM (44 Milliarden EUR). Er lag damit um rund 2,4 Milliarden DM (1,2 Milliarden EUR) bzw. 3 Prozent unter dem Ergebnis von 1999.
Die in Thüringen steuerbaren Umsätze sanken im Baugewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe um 1,6 Milliarden DM (0,8 Milliarden EUR) bzw. um 1,1 Milliarden DM (0,6 Milliarden EUR). Ursache für den Rückgang im Verarbeitenden Gewerbe ist vor allem, dass die Unternehmen die Umsatzsteuer für ihr Gesamtunternehmen nur in dem Bundesland abführen, von wo es ganz oder überwiegend betrieben wird.
Die umsatzstärksten Wirtschaftsbereiche blieben im Jahr 2000 - wie bereits in den Jahren zuvor - das Verarbeitende Gewerbe, der Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) und das Baugewerbe. Mit Anteilen von 28, 27 und 13 Prozent erzielten diese Bereiche reichlich zwei Drittel des Gesamtumsatzes.
Mit einem Umfang von 86 Milliarden DM bzw. 44 Milliarden EUR (- 1,5 Prozent) resultierten 98 Prozent der steuerbaren Umsätze im Jahr 2000 aus Lieferungen und Leistungen der Unternehmen. Die in Thüringen steuerbaren innergemeinschaftlichen Erwerbe, welche die Warenbezüge des EU-Binnenmarktes widerspiegeln, sanken um 43 Prozent auf fast 1,4 Milliarden DM (0,7 Milliarden EUR). Dieser Rückgang ist auf das Verarbeitende Gewerbe zurückzuführen.
Die steuerpflichtigen Umsätze verringerten sich um 2,6 Prozent auf 80,1 Milliarden DM (41,0 Milliarden EUR).
Die steuerfreien Umsätze (hierzu gehören per Gesetz z.B. Exporte, Umsätze der Heilberufe, Umsätze im Geld- und Kapitalverkehr oder Umsätze in bestimmten kulturellen und sozialen Bereichen) sanken ebenfalls um 2,6 Prozent auf 6,9 Milliarden DM (3,5 Milliarden EUR).
Die ermittelte Umsatzsteuer vor Abzug der Vorsteuer verringerte sich im Jahr 2000 um 392 Millionen DM (200 Millionen EUR) bzw. 3,2 Prozent.
Die an die Finanzverwaltung abgeführten Umsatzsteuer-Vorauszahlungen, die letzten Endes als Mehrwertsteuer von den Verbrauchern erbracht wurden, fielen mit 2 830 Millionen DM (1 447 Millionen EUR) um 149 Millionen DM (76 Millionen EUR) bzw. 5 Prozent geringer aus als im Jahr 1999. Im Verarbeitenden Gewerbe sanken die abgeführten Umsatzsteuer-Vorauszahlungen um 127 Millionen DM (- 65 Millionen EUR) und im Baugewerbe um 85 Millionen DM (- 43 Millionen EUR).
So erfolgt die Steuerberechnung:
Steuerbarer Umsatz ohne Umsatzsteuer
- steuerfreier Umsatz
= steuerpflichtiger Umsatz
x Steuersatz
= Umsatzsteuer vor Abzug der Vorsteuer
- Vorsteuerbeträge - Kürzungsbeträge - Sondervorauszahlung
= Umsatzsteuer-Vorauszahlung (Zahllast) oder im Erstattungsfalle der Überschuss
1) Dabei ist zu beachten, dass hier nur die Unternehmer umsatzsteuerpflichtig und dementsprechend in die Statistik einbezogen sind, die ihr Unternehmen von Thüringen aus ganz oder überwiegend betreiben.
Erfurt, den 27. Dezember 2001