Pressemitteilung 143/2002


Preisindex für die Lebenshaltung im Mai 2002 gegenüber April 2002 unverändert
Niedrigste Jahresteuerung seit Dezember 1999

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik blieb der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Thüringen von Mitte April bis Mitte Mai 2002 unverändert bei einem Indexstand von 112,6 Prozent (Basis 1995 = 100).

Der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Deutschland wird sich im Mai 2002 nach vorläufigen Ergebnissen aus sechs Bundesländern im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent erhöhen. Die jährliche Teuerungsrate in Deutschland fiel im Mai auf 1,2 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Ende 1999.

Im Vergleich zum Vormonat wurden die Preisrückgänge in den Hauptgruppen „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ (- 0,4 Prozent), „Verkehr“(- 1,1 Prozent) sowie „Bekleidung und Schuhe“ (- 0,3 Prozent) durch die Preiserhöhungen in den Bereichen „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (1,1 Prozent) sowie den „Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen“ (1,5 Prozent) vollständig ausgeglichen. Ursache für die günstige Entwicklung der Lebensmittelpreise sind Preisreduzierungen der Fleisch und Fleischwaren (- 0,5 Prozent), darunter besonders von Schweinefleisch mit - 0,9 Prozent und von Hackfleisch mit - 0,6 Prozent. Auch Gemüse konnte mit - 1,8 Prozent billiger erworben werden. Nennenswert ist hier insbesondere der Kopfsalat (- 22,4 Prozent).
Günstig wirkten sich auch die Kraftstoffe (- 3,9 Prozent) sowie das Heizöl (- 1,5 Prozent) auf den Preisindex aus. Die Preise für Telefon- und Faxgeräte (- 3,9 Prozent) und Informationsgeräte (- 3,6 Prozent) waren weiterhin rückläufig.
Der Verbraucher musste für Schnittblumen und Topfpflanzen (2,3 Prozent), Fisch und Fischwaren (0,2 Prozent), darunter Fischstäbchen (1,9 Prozent), Speiseöle (4,6 Prozent), Kartoffeln (16,4 Prozent), Linsen (1,5 Prozent) und die Reparaturen an Haushaltsgeräten (2,6 Prozent) tiefer in die Tasche greifen als im Vormonat.
Obst, vor allem Äpfel (1,1 Prozent) wurden ebenfalls teurer angeboten.
Saisonbedingt stiegen die Preise für Pauschalreisen (6,2 Prozent), die Preise für Beherbergungsdienstleistungen (6,2 Prozent), hier besonders die Miete für Ferienwohnungen mit 16,7 Prozent.

Die Jahresteuerungsrate betrug im Mai 0,9 Prozent und ist seit Dezember 1999 erstmals wieder unter einem Prozent. Im April lag sie noch bei 1,7 Prozent.
Einen entscheidenden Einfluss dafür hatte die Entwicklung bei Fleisch, Heizöl und Kraftstoffen.
Im Vergleich zum Mai 2001 sanken die Fleischpreise um - 4,2 Prozent. Im Vergleich Mai 2001 gegenüber Mai 2000 waren sie um 16,7 Prozent gestiegen. Nennenswert dabei ist das Schweinefleisch (- 14,4 Prozent/ + 34,1 Prozent), das Hackfleisch (- 8,3 Prozent/ + 15,8 Prozent) und das Putenschnitzel (- 12,2 Prozent/ + 18,5 Prozent). Der Trend zu Preissenkungen bei Heizöl und Kraftstoffen (- 11,0 bzw. - 7,2 Prozent) setzte sich auch im Mai 2002 fort. Demgegenüber war im Mai 2001 ein Anstieg um 10,0 bzw. um 18,1 Prozent zu verzeichnen.
Merkliche Preiserhöhung gegenüber dem Vorjahr wurde bei Dienstleistungen wie z.B. der Chemischen Reinigung (4,3 Prozent), der Reparatur von Schuhen (6,9 Prozent) und der Reparatur an Haushaltsgeräten (4,9 Prozent) registriert. Teuerer wurden auch Schuhe für Herren (5,2 Prozent) und Schuhe für Damen (3,4 Prozent).

Gesamtübersicht - Preisindex für
die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Thüringen
Index, Indexgruppe Wägungs-
anteil am
Gesamtindex
Basis: JD
1995=100
Veränderung
um %
Mai 2002
gegenüber
in 0/00 April
2002
Mai
2002
Mai
2001
April
2002
Gesamtindex
Preisindex für die Lebenshaltung 1000,00 112,6 112,6 0,9 -
  Gesamtindex ohne Saisonwaren und sonstige saisonale Güter 929,40 112,7 112,4 0,8 -0,3
Gesamtindex ohne Saisonwaren 968,01 112,5 112,5 1,0 -
Gesamtindex ohne Heizöl 997,16 112,5 112,4 0,9 -0,1
Gesamtindex ohne Heizöl und Kraftstoffe 963,43 111,5 111,7 1,4 0,2
Gesamtindex ohne Pauschalreisen, Mieten für Ferienwohnungen 976,82 112,9 112,7 0,8 -0,2
Gesamtindex ohne Wohnungsnettomiete und -nebenkosten 833,70 111,8 111,8 1,0 -
Gesamtindex ohne Wohnungsnettomiete 878,95 112,5 112,5 0,9 -
Gesamtindex ohne administrierte Preise 780,51 109,6 109,5 0,6 -0,1
Ausgewählte Indizes
Saisonwaren 31,99 115,0 114,4 -1,7 -0,5
Heizöl und Kraftstoffe 36,57 141,2 136,1 -7,5 -3,6
Administrierte Preise 219,49 123,4 123,4 1,8 -
Kfz-Anschaffung und -unterhaltung 131,94 120,0 118,6 -1,2 -1,2
Hauptgruppen
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 147,06 109,5 109,1 -0,8 -0,4
Alkoholische Getränke, Tabakwaren 48,99 111,0 111,1 2,7 0,1
Bekleidung und Schuhe 69,98 105,1 104,8 0,5 -0,3
Wohnung, Wasser, Strom, Gas u. a. Brennstoffe 243,07 115,5 115,4 0,4 -0,1
Einrichtungsgegenstände (Möbel), Apparate, Geräte und Ausrüstungen für den Haushalt sowie deren Instandhaltung 84,68 105,7 105,6 1,2 -0,1
Gesundheitspflege 18,79 123,6 123,8 -0,2 0,2
Verkehr 144,73 123,0 121,7 -0,4 -1,1
Nachrichtenübermittlung 22,08 82,6 83,0 0,7 0,5
Freizeit, Unterhaltung und Kultur 111,33 109,5 110,7 3,2 1,1
Bildungswesen 8,57 166,6 166,6 5,2 -
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen 41,14 107,7 109,3 4,0 1,5
Andere Waren und Dienstleistungen 59,58 112,6 112,6 1,7 -
Waren, Leistungen und Wohnungsnutzung
Waren 601,75 109,6 109,2 - -0,4
  Verbrauchsgüter 359,65 114,2 113,5 -0,5 -0,6
Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer 110,45 106,1 105,9 1,0 -0,2
Gebrauchsgüter mit langlebiger Lebensdauer 131,65 100,3 100,2 0,8 -0,1
Dienstleistungen (einschließlich Wohnungsnettomieten) 398,25 117,1 117,6 2,1 0,4
  Dienstleistungen 277,20 118,8 119,5 2,7 0,6
Wohnungsnettomieten 121,05 113,3 113,3 0,7 -

Erfurt, den 28. Mai 2002


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