Pressemitteilung 192/2002


Die Thüringer Industrie im Mai und in den ersten fünf Monaten 2002

Im Mai 2002 lag der erzielte Umsatz in den 1 816 Thüringer Industriebetrieben von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten1) mit 1 602 Millionen Euro - bei je einem Arbeitstag weniger- um 8,2 Prozent unter dem April-Ergebnis und um 6,0 Prozent unter dem vom Mai des Vorjahres.
Von dieser Entwicklung waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik alle vier Hauptgruppen betroffen. Den deutlichsten Umsatzrückgang mussten die Investitionsgüterproduzenten mit 12,2 Prozent hinnehmen, gefolgt von den Verbrauchs- und Gebrauchsgüterproduzenten mit 9,1 bzw. 8,7 Prozent. Dagegen ging der Umsatz der Vorleistungsgüterproduzenten nur gering um 0,1 Prozent zurück.

Der Umsatzrückgang ist vor allem auf das Inlandsgeschäft zurückzuführen. Im Mai 2002 wurden Waren im Wert von 1 183 Millionen Euro verkauft. Das waren 6,6 Prozent weniger als im April 2002 und 9,3 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Auch hier waren alle Hauptgruppen betroffen. Ebenso wie beim Gesamtumsatz ging der Inlandumsatz der Investitionsgüterproduzenten mit 20,1 Prozent am deutlichsten zurück. Die Gebrauchsgüterproduzenten meldeten ein Minus von 13,9 Prozent, die Verbrauchsgüterproduzenten einen Rückgang von 9,2 Prozent und die Vorleistungsgüterproduzenten ein Minus von 2,8 Prozent.

Die Auslandsumsätze gingen gegenüber April 2002 um 12,4 Prozent zurück. Im Vergleich zum Mai 2001 stiegen sie jedoch um 4,7 Prozent auf 419 Millionen Euro.
Die Exportquote erhöhte sich auf 26,2 Prozent und lag über der Quote von Mai 2001 mit 23,5 Prozent.
In drei Hauptgruppen gab es höhere Auslandsumsätze. Die Vorleistungsgüterproduzenten erzielten +9,6 Prozent, die Investitionsgüterproduzenten +2,5 Prozent und die Gebrauchsgüterproduzenten +4,3 Prozent. Dagegen sank der Auslandsumsatz der Verbrauchsgüterproduzenten um 7,5 Prozent.

Die Produktivität (Umsatz je Beschäftigten) lag um 8,1 Prozent unter dem Aprilergebnis und um 6,6 Prozent unter der des vergleichbaren Vorjahresmonats, hervorgerufen durch den Rückgang des Umsatzes (- 6,0 Prozent) und den Anstieg der Beschäftigtenzahl (+0,6 Prozent).
Dieser Rückgang ist bei allen vier Hauptgruppen festzustellen.
Der Umsatz je Beschäftigten der Investitionsgüterproduzenten sank um 12,3 Prozent und jener der Vorleistungsgüterproduzenten um 3,0 Prozent. Die Gebrauchsgüterproduzenten meldeten -2,2 Prozent und die Verbrauchsgüterproduzenten -7,4 Prozent.

Ende Mai 2002 waren in den Thüringer Industriebetrieben 138 091 Personen beschäftigt. Das waren 55 Personen weniger als im April 2002 und 859 Arbeitsplätze mehr als im Mai 2001.
Dieser Anstieg im Vergleich zum Mai 2001 entfällt in unterschiedlicher Höhe auf die Hauptgruppen Vorleistungs- und Investitionsgüterproduzenten, wobei die Gruppe der Vorleistungsgüterproduzenten mit 1 955 Personen den Spitzenplatz inne hatte. Die Verbrauchs- und die Gebrauchsgüterproduzenten wiesen dagegen einen Abbau von 477 bzw. 697 Arbeitsplätzen aus.

Im Vergleich der ersten fünf Monate 2002 und 2001 stiegen die Umsätze der Thüringer Industriebetriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten in diesem Jahr - bei einem Arbeitstag weniger - um 0,8 Prozent auf 8 192 Millionen Euro. Die Inlandsumsätze gingen um 2,1 Prozent auf 6 063 Millionen Euro zurück, während die Auslandsumsätze um 10,2 Prozent auf 2 129 Millionen Euro stiegen.
Die Zahl der Beschäftigten stieg um 1,2 Prozent, der Umsatz je Beschäftigten verringerte sich um 0,3 Prozent auf 59 539 Euro.

Vergleichsangaben mit den neuen und alten Bundesländern liegen in etwa drei Wochen vor und werden dann veröffentlicht.

1) Zur Entlastung kleinerer Betriebe werden monatlich nur die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten der Industrie (Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe) befragt.

Erfurt, den 12. Juli 2002


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