Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik rechnen die Thüringer Bauern im Jahr 2002 mit einer Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von 2 239 Tausend Tonnen. Damit wird nach vorläufigen Berechnungen die Erntemenge des Vorjahres um fast ein Fünftel geringer ausfallen.
Unwetterschäden durch langanhaltende Regenperioden, Hagel und Überflutungen führen zu erheblichen Ertrags- und Qualitätseinbußen. Der erwartete Hektarertrag liegt bei 59 Dezitonnen. Das ist der niedrigste Getreideertrag seit 1994. Der Spitzenertrag vom Vorjahr wird um rund 12 Dezitonnen/Hektar (dt/ha) verfehlt und das langjährige Mittel 1996/2001 um etwa 6 dt/ha (ca. - 10 Prozent). Damit läge der Thüringer Getreideertrag rund 2 dt/ha unter dem erwarteten Bundesertrag von 60,9 dt/ha.
Bei Winterweizen, dessen Anbaufläche in Thüringen über 56 Prozent ausmacht, wird im Jahr 2002 ein voraussichtlicher Flächenertrag von 62 dt/ha erwartet. Das sind rund 14 dt/ha bzw. rund ein Fünftel weniger als im Vorjahr und ca. 9 dt/ha
Der erwartete Roggenertrag von 63 dt/ha liegt nach vorläufigen Ergebnissen um rund 10 dt/ha bzw. 13 Prozent unter dem Vorjahresergebnis und um etwa 3 dt/ha unter dem langjährigen Mittel 1996/2001.
Bei Wintergerste wird mit einem voraussichtlichen Flächenertrag von 61,6 dt/ha das hohe Niveau von 1999 und 2001 um ca. 10 dt/ha verfehlt. Zum langjährigen Mittel 1996/2001 würde der Minderertrag etwa 3 dt/ha betragen.
Mit voraussichtlich 45 dt/ha bei der Sommergerste wird der niedrigste Flächenertrag seit 1993 erwartet. Der bisher höchste Ertrag von 56 dt/ha im Jahr 2001 wird um rund ein Fünftel und das langjährige Mittel 1996/2001 um ca. 8 dt/ha bzw. 15 Prozent verfehlt.
Bei Hafer, dessen Anbaufläche inzwischen nur 1,8 Prozent der Getreidefläche ausmacht, wird voraussichtlich ein Flächenertrag von rund 50 dt/ha erreicht.
Mit einem voraussichtlichen Flächenertrag von 58 dt/ha bei Triticale (eine Kreuzung zwischen Winterweizen und Roggen) wird auch hier der niedrigste Ertrag seit 1996 erwartet. Damit läge der Ertrag ca. 9 dt (rund 13 Prozent) unter dem Spitzenertrag vom Vorjahr und rund 5 dt/ha unter dem langjährigen Mittel 1996/2001.
Erfurt, den 05. September 2002