Pressemitteilung 332/2002


Januar bis September 2002: Weiterhin rückläufige Wohnbaunachfrage

Von Januar bis September 2002 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 3 694 Wohnungen zum Bau freigegeben. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber den ersten neun Monaten 2001 um rund ein Fünftel zurück (21,6 Prozent).
Die seit 1997 andauernde rückläufige Entwicklung, die deutschlandweit bereits seit 1995 zu beobachten ist, setzte sich damit fort.
Im bisherigen Verlauf des Jahres 2002 wurde das jeweilige Niveau des Vorjahres um ein Fünftel bis knapp ein Viertel verfehlt.

Nicht ganz 84 Prozent der genehmigten Wohnungen werden in Neubauten entstehen.

Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren mit 2 890 Wohnungen 21,7 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis September 2001.
In den einzelnen Wohngebäudearten verlief die rückläufige Entwicklung unterschiedlich.
Die Genehmigungen für Einfamilienhäuser sanken um 14,8 Prozent auf 2 106 Wohnungen und die für Wohnungen in Zweifamilienhäusern um 22,6 Prozent auf 410 Wohnungen. Am deutlichsten ging die Anzahl der in neuen Mehrfamilienhäusern zum Bau frei gegebenen Wohnungen zurück. Mit 374 Wohnungen wurden nicht einmal 55 Prozent des entsprechenden Vorjahresergebnisses erzielt.

Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, war ebenfalls rückläufig. Hier wurden mit 608 Wohnungen 34,8 Prozent weniger genehmigt als in den ersten neun Monaten 2001.

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten Thüringens, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern, ist auch weiterhin mit einer geringen Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnbauten, vor allem für Mehrfamilienhäuser, zu rechnen.

Das Auftragsvolumen des Thüringer Bauhauptgewerbes im Wohnungsbau sank in den ersten neun Monaten 2002 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 27,9 Prozent.
Ausgehend von der dargestellten Situation auf dem Wohnungssektor können in nächster Zeit keinerlei Impulse für die Auftragseingänge im Wohnungsbau in den Betrieben des Bauhauptgewerbes erwartet werden.

Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht „Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, September 2002“.

Erfurt, den 25. November 2002


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