Der Oktober 2002 brachte keine Besserung für das krisengeschüttelte Baugewerbe. In den Thüringer Betrieben des Bauhauptgewerbes1) fiel der Umsatzrückgang mit 17,7 Prozent im Vergleich zum Oktober 2001 mehr als doppelt so hoch aus wie in den neuen Bundesländern und in Deutschland.
Der preisbereinigte Index des Auftragseingangs, der als ein wichtiger Frühindikator zur konjunkturellen Entwicklung gilt, lag in Thüringen um 15,8 Prozent unter dem Wert vom Oktober 2001. Der Index für Deutschland verringerte sich um 8,0 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten sank in Thüringen im Vergleich zum Oktober 2001 um 21,9 Prozent und damit deutlicher als in den neuen Bundesländern und in Deutschland.
Die Umsatzproduktivität (absolut) lag in Thüringen im Oktober 2002 mit 9 493 Euro unter dem Umsatz je Beschäftigtem der neuen Bundesländer und Deutschlands. Im Vergleich zum Oktober 2001 gab es in Thüringen jedoch eine deutlichere Steigerung als in Deutschland, aber eine geringere als in den neuen Bundesländern.
Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden ging in Thüringen mit 23,1 Prozent im Vergleich mit den neuen Bundesländern und Deutschland am deutlichsten zurück.
Von Januar bis Oktober 2002 verringerte sich der Umsatz in den Betrieben des Thüringer Bauhauptgewerbes mit 15,2 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum 2001 nahezu doppelt so schnell wie in Deutschland und auch schneller als in den neuen Bundesländern.
In den ersten zehn Monaten 2002 meldeten die bauhauptgewerblichen Betriebe Thüringens preisbereinigt 12,1 Prozent geringere Auftragseingänge als vor Jahresfrist. In Deutschland verringerte sich die Baunachfrage mit 5,9 Prozent um die Hälfte gemäßigter.
Mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen um über ein Fünftel lag Thüringen im Durchschnitt der Monate Januar bis Oktober 2002 über dem rückläufigen Ergebnis der neuen Bundesländer. In Deutschland ging die Beschäftigtenzahl um mehr als ein Zehntel zurück.
Auch bei den geleisteten Arbeitsstunden wurde für Thüringen der deutlichste Rückgang festgestellt. In den neuen Bundesländern und in Deutschland sank die Zahl der geleisteten Arbeiterstunden geringfügiger.
Der höchste Anstieg des Umsatzes je Beschäftigten wurde mit 9,7 Prozent für die neuen Bundesländer ermittelt. In Thüringen stieg die Produktivität um 6,6 Prozent und in Deutschland um 4,4 Prozent.
Ausgewählte Merkmale für Deutschland, die neuen Bundesländer und Thüringen im Bauhauptgewerbe 1) Oktober 2002 und Januar bis Oktober 2002 |
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Merkmal | Einheit | Oktober 2002 | Januar bis Oktober 2002 | |||
Absolute Werte |
Entwicklung zum Vorjah- resmonat um % |
Absolute Werte |
Entwicklung zum Vorjahres- zeitraum um % |
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Beschäftigte im Monatsdurchschnitt | Deutschland | 1000 Personen |
513,0 | -11,3 | 515,0 | -11,8 |
Neue Bundesländer | 137,8 | -16,0 | 137,1 | -17,2 | ||
Thüringen | 21,5 | -21,9 | 21,8 | -20,5 | ||
Arbeitsstunden | Deutschland | Millionen Stunden |
57,6 | -13,9 | 507,4 | -12,6 |
Neue Bundesländer | 16,0 | -17,0 | 141,5 | -16,9 | ||
Thüringen | 2,6 | -23,1 | 22,7 | -21,7 | ||
Lohn und Gehalt | Deutschland | Millionen EUR |
1 323,6 | -8,9 | 12 461,1 | -8,9 |
Neue Bundesländer | 290,7 | -13,0 | 2 646,7 | -14,5 | ||
Thüringen | 46,2 | -18,9 | 418,5 | -17,3 | ||
Gesamtumsatz | Deutschland | Millionen EUR |
5 896,8 | -7,7 | 49 200,6 | -7,9 |
Neue Bundesländer | 1 411,8 | -7,5 | 11 323,7 | -9,2 | ||
Thüringen | 204,5 | -17,7 | 1 680,0 | -15,2 | ||
Umsatz- produktivität |
Deutschland | EUR | 11 495 | 4,0 | 95 541 | 4,4 |
Neue Bundesländer | 10 248 | 10,1 | 82 585 | 9,7 | ||
Thüringen | 9 493 | 5,4 | 76 987 | 6,6 | ||
Index des Auftragseingangs | Deutschland | Basis 1995=100 | 67,0 | -8,0 | 71,9 | -5,9 |
Thüringen | 53,2 | -15,8 | 60,7 | -12,1 |
1) Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigte
Erfurt, 15. Januar 2003